Review

In "Divine Intervention" zeigt Autor, Regisseur und Darsteller Elia Suleiman den alltäglichen Wahnsinn im besetzten Palästina.

In kargen, dokumentarisch anmutenden Bildern sehen wir zunächst ganz normale Menschen in skurillen Situationen.
Das Hauptaugenmerk der rudimentären Geschichte ist eine Romanze zwischen einem Palästinenser und einer Israelitin, die sich nur im Niemandsland an der Grenze treffen können.

Der nüchterne Stil des Films wird mit Fortdauer zwischendurch immer wieder durch surreale Szenen unterbrochen, etwa wenn Suleiman einen Obstkern aus dem Auto - Fenster wirft und dieser plötzlich einen Panzer explodieren lässt.
Sehr beeindruckend ist unter anderem auch eine Szene gelungen, als er an der Grenze einen Luftballon mit dem Konterfei von Yassir Arafat steigen lässt und dieser ohne Erlaubnis die Grenze nach Israel passiert und die israelischen Grenzpolizisten verzweifelt beim Vorgesetzten nachfragen, ob sie ihn abschießen sollen. (!!)
Als z.B. ein Grenzpolizist die Wartenden in den Autos verarscht und die Kamera auf dem traurigen, fassungslosen Suleiman verharrt, der in seinem Auto im Niemandsland sitzt, dann merkt man, dass "Göttliche Einmischung" vor allem ein cineastisch - politisches Statement ist, das in skuriller Verpackung daherkommt.

Suleiman kommt fast ohne Dialoge aus und dennoch ist ihm aufgrund der beeindruckenden, oft zweideutigen Bildsprache (manche Einzelheiten erschliessen sich allerdings dem deutschsprachigen Durchschnittsbürger leider nicht immer) intelligentes, großes Kino gelungen.

Absurd, witzig, nachdenklich und obendrein noch toll inszeniert ist diese Politgroteske ein beeindruckendes und zugleich unterhaltsames Statement zur bitteren Lage der Palästinenser.

(zu diesem Stil des Films passt übrigens auch die Anekdote, dass der in Cannes zu Recht preisgekrönte Film für den Auslands - Oscar nominiert werden sollte, was aber letztlich nicht möglich war, da Palästina schliesslich kein Staat ist.)

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