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iHaveCNit: Atomic Blonde (2017)

Nun kommt wieder ein Film der Kategorie: „Hatte ich erst nicht auf dem Schirm, bis der erste Trailer gedroppt ist !“. Action, Spionage, Charlize Theron – bereits 3 Gründe, die mir den Film schmackhaft gemacht haben. Der Film wurde zudem von David Leitch, einer der Köpfe hinter John Wick inszeniert. Und der Film hat mich nicht enttäuscht. Zusätzlich markiert er meinen bereits 50. Kinobesuch in diesem Jahr – in einer Preview vor dem eigentlichen Start am 24.08.17.

Berlin im Jahre 1989 Tage vor dem Fall der Mauer. Ein britischer Agent wird getötet und eine Liste mit wichtigen Daten von Agenten ist im Umlauf. Die britische Agentin Lorraine Broughton darf nach Berlin, um Kontakt mit dem britischen Kollegen David Percival aufzunehmen und die Liste sicherzustellen. Doch vor Ort stellt sie fest, dass die Rollenverteilung sehr undurchsichtig ist und sie nur sich selbst vertrauen muss, um den Auftrag erfolgreich auszuführen.

Wenn man ein Freund von Spionagefilmen ist, wird einem der Plot in gewisser Art und Weise durch die Bond- und Hunt-Filme bekannt und wenig überraschend sein, wo ich auch nur einen der wenigen Kritikpunkte am Film sehe, auch wenn er natürlich einen Plot braucht. Der Erzählstil durch Flashbacks, in dem stationenhaft die Handlung abgearbeitet wird ist auch nicht sonderlich neu und in den ruhigen Szenen ist wenig Triebkraft vorhanden. Doch wenn die Action gezündet wird, dann richtig. Von Verfolgungsjagden, Schusswechseln und Prügeleien bekommen wir das klassische Dreiergespann im Actionbereich ausgewogen genug und mit ordentlich garnierter, grafischer Gewaltdarstellung präsentiert und eine nahezu ewig lang wirkende Plansequenz in der Mitte des Films ist ein Actionhighlight des Films. Charlize Theron wirkt zwar als Darstellerin häufig kühl und distanziert, bekommt aber hier die perfekte Plattform, action- und charaktertechnisch zu glänzen, womit sie einigen männlichen Darstellern in diesem Genre zeigen dürfte, dass auch Frauen richtig gut als Heroinen funktionieren können. James McAvoy als David Percival bietet wie immer eine tolle auch zwielichtige Performance, ähnlich wie Sofia Boutella, auch wenn sie ein wenig unter ihrem Wert eingesetzt worden ist. Ähnlich wie die Rollen von John Goodman, Toby Jones, Eddie Marsan, dem deutschen Til Schweiger und dem Dänen Roland Möller. Das Setting des Berlins der späten 80er ist dann jedoch die größte Stärke des Films. Graue, triste Bilder wechseln sich mit neonartigen Aufnahmen von Hotelzimmern, Clubs und sonstigen Etablissements ab – und ein toller 80er-Jahre-Soundtrack mit internationalen Songs und deutschen Titeln aus der glorreichen, neuen, deutschen Welle runden den Film ähnlich atmosphärisch ab wie die Kleidung aus der Zeit und der allgemeinen Ausstattung unzähliger Statisten. Zeitlich befinden wir uns dennoch im kalten Krieg und einer geteilten Stadt, die perfekt für dieses Thema geeignet ist. Ich würde gerne mehr von der Welt einer Lorraine Broughton sehen, denn „Atomic Blonde“ war dafür ein guter Start, auch wenn er sehr gut als einzelner Film ohne ein sich daraus ergebendes Franchise funktioniert.

„Atomic Blonde“ - My First Look – 9/10 Punkte.

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