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20.03.2017
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Review

Alpha Pi Schmerzen

Alpha, Beta, Pi, Gamma und so weiter. Als Deutscher kann man sich das amerikanische Theater um die Studentenverbindungen gar nicht so richtig vorstellen. Oder sie wurden in seichten Komödien verharmlost bzw. verarscht. "Burning Sands", neu & exklusiv auf Netflix, geht in die entgegengesetzte, seltener vertretene Richtung. Erzählt wird von einer Gruppe schwarzer Jungs bzw. Studenten, die eine Woche alle möglichen Erniedrigungen über sich ergehen lassen, um in die ach so heilige Verbindung aufgenommen zu werden. Schwarze Uni, schwarze Verbindung, ausschließlich schwarzer Cast. Schwarzer Blickwinkel. Eine Mischung aus "Fruitvale Station" & "Animal House", egal wie bizarr es klingt. 

Durch den afroamerikanischen Blickwinkel wirkt der Film nicht nur aktuell, sondern wirklich etwas speziell. Ich wusste nichts über das College- bzw. Coming-Of-(R)Age-Drama, fühlte mich teilweise fast in eine Art Parallelwelt versetzt, so ungewohnt war dieser dunkelhäutige Blickwinkel. Sehr erfrischend! Eigentlich aber auch kaum eine Erwähnung wert... sollte es zumindest heutzutage nicht mehr sein im Idealfall. Mehr solcher urbaner Filme brauchen wir in jedem Fall. Allein schon um ungeschliffene Schauspieldiamten zu finden. Der Film ist sehr hübsch aufgenommen, die Darsteller sind stark & eine gewisse Intensivität ist unübersehbar. Starke Ansätze & filmische Grundwerte.

Zum Glück ist "Burning Sands" keine stumpfe Aneinanderreihung von Folterszenen bzw. Verbindungsritualen. Auffällig neutrale Denkanstöße gibt es zwischendurch schon genug. Die Stimmung ist depressiv & man fragt sich mehr als einmal, ob es das alles wert ist & wie es so weit kommen konnte. Und trotzdem versagt der Film im Endeffekt bei seiner Verbindung zu mir persönlich. Der Ausgang ist in groben Zügen früh zu sehen, einer klaren Stellung zum Ganzen entzieht sich der Film & man wird etwas leer entlassen. Vielleicht ist das ja sein Sinn. So richtig im Gedächtnis, Herzen oder nur den Knochen, bleibt er bei mir damit nicht. Da wär mehr drin gewesen, wäre er schneller & klarer zu einer Aussage gekommen. Egal ob für oder gegen diese kranke Form von Uni-Nahrungskette. 

Fazit: Studentenverbindungen sind sinnlos, wahnsinnig, grausam - egal ob in Schwarz oder Weiß. "Burning Sands" bringt sicher nichts Neues an den Tisch, Zeitverschwendung sieht jedoch anders aus. Gegengewicht zu den ganzen Verbindungskomödien.
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