Komm hol das Lasso raus, das DCEU hat seinen ersten guten Film *singen aus*
Nachdem Diana Prince aka Wonder Woman schon den beiden Protagonisten in "Batman v Superman" die Show gestohlen hat, kommt nun ihre Ursprungsgeschichte, ihr erstes Soloabenteuer und die schwere Last das DC-Kinouniversum zu stemmen und endlich abzuliefern. Und wie im Film trägt diese Traumfrau alles so grazil und kraftvoll auf ihren Schultern, dass man sich fragt, warum man eigentlich an ihr gezweifelt hat... "Wonder Woman" ist nicht nur der mit Abstand beste Films seines Kinouniversums, sondern ein richtig guter Film an sich. Großen Respekt an Gal Gadot und Patty Jenkins - was die zwei hier auf die Leinwand gehievt haben, lässt mich als Zuschauer sowie jegliche Konkurrenz aufhorchen. Das ist Frauenpower per excellence und wie man sie in einem männerdominierten Genre noch nie in dieser Größe erlebt hat. Da ist Gänsehaut vorprogrammiert - nicht nur bei kleinen Mädchen, die endlich ihre weibliche Superheldin haben. Und wie diese Frau mit ihren männlichen Comicbuchkollegen mithalten kann...
"Wonder Woman" erinnert oft etwas an den ersten "Captain America", nur als bessere Version. Nicht unbedingt viel düsterer, sondern mit einer wunderschönen Balance aus Krieg und Hoffnung. Und gerade für Letzteres stand wohl lange kein Charakter mehr so, wie diese Königin der Amazonen. Wir folgen Wonder Woman durch ihre Kindheit, ihre Jugend, ihre kämpferische Ausbildung bis an die Front des ersten Weltkriegs, den sie an der Seite ihrer großen Liebe nahezu im Alleingang beendet. Große Bilder und massive Action wechseln sich gekonnt mit intimeren, witzigen Momenten ab. Und alles sieht zum Anbeißen schön aus - nicht nur unsere übermenschliche Heldin. Wie ein faszinierender Mix aus "300" und "Xena - Die Kriegerprinzessin".
Dass das Wonder Woman-Theme rockt, war schon aus "Batman v Superman" bekannt, dass die WWI-Action brachial wird, zeigte der effektive Trailer. Und das Gal Gadot die Wunderfrau nicht nur spielt, sondern IST, hatte sich ebenfalls abgezeichnet. Doch in "Wonder Woman" stimmt noch einiges mehr. Z.B. die Chemie zwischen Gadot und Pine, die sympathischen Sidekicks oder die immer wie unaufdringlich eingestreuten feministischen Tritte vors Schienbein. Ebenfalls toll: man ist sich nicht zu fein wichtige Charaktere abtreten zu lassen, was die emotionale Verbindung zu diesem femininen Weltenretter noch erhöht. Da verzeiht man einen Snyder-typischen, überladenen Showdown und den ein oder anderen nicht ganz perfekt sitzend Computereffekt. "Wonder Woman" ist Blockbusterkino, wie es größer nicht sein kann und hat sein Herz am richtigen Fleck. Keine alltägliche Kombination. Und hatte ich schon gesagt, dass man es perfekt geschafft hat, die Essenz der Figur Wonder Woman einzufangen? Kurz: ein Geschenk an die Fans und ein Highlight des Jahres.
Fazit: voller Hoffnung, voller Stolz und voll ins Schwarze - diese Powerfrau bringt das DCU auf die richtige Spur und ist nicht nur ein verdammt unterhaltsamer Blockbuster, sondern ein femininer Meilenstein für das Superheldengenre! Sicher nicht perfekt wie Wonder Woman selbst, aber ein wichtiger Film und vorbildlich für alle Mädchen dieser Welt!