Die Besatzung der Unterwasserstation „Shack 7“ staunt nicht schlecht, als sie in der Nähe ihrer Einrichtung ein gesunkenes Schiff entdeckt. Erst freut man sich über ein paar Mitbringsel von dort, bald geht in dem von George Pan Cosmatos inszenierten Film das Grauen um und ein Teammitglied nach dem anderen beißt ins (See-)Gras.
Man etabliert das Drumherum, stellt eine Gruppe von Menschen vor, es gibt eine Entdeckung, mysteriöse Vorfälle und den Kampf ums Überleben gegen eine monströse Bedrohung. So ziemlich alles an „Leviathan“ dürfte einem bekannt vorkommen. Cosmatos' Unterwasserhorror bedient sich einer bekannten Formel, schnell kommt einem Ridley Scotts „Alien“ (1979) in den Sinn, später auch Carpenters „The Thing“ (1982) und ähnlich gelagerte Werke. Warum sich auch nicht bei den gelungenen Vorbildern bedienen? „Leviathan“ liefert somit zwar keine Überraschungen, geht aber oft unterhaltsam vonstatten und bietet einige bekannte Namen.
Vor der Linse tummeln sich Peter Weller, Richard Crenna, Meg Foster, Ernie Hudson und Héctor Elizondo. Bei aller Formelhaftigkeit des Szenarios ist das passend gespielt, die Crew ist gemischt und hat die typischen Typen von sachlich bis notgeil. Selbst hier nimmt man alle Klischees mit. Kamera von Alex Thomson, Musik von Jerry Goldsmith, da waren erfahrene Leute am Werk und so wirkt „Leviathan“ wohl auch wertiger als er ist. Dazu kommen hübsch-schleimige Effekte unter der Leitung von Stan Winston.
Und trotz der ganzen Prominenz ist das Ergebnis eben nur okay. Der Streifen ist in Ordnung solange er dauert, fliegt aber genauso schnell wieder aus dem Gedächtnis. Dazu ist die Spannungskurve nicht zwingend genug, das Monster nicht eindrücklich genug, die Gänge nicht finster genug und wer braucht bitte noch Haie?
„I love waves.“
Eigentlich kennt man „Leviathan“ schon. Cosmatos liefert einen formelhaften Horror unter Wasser ab, der sich aus allerlei bekannten Werken bedient. Dies macht er immerhin recht kurzweilig und lässt das Ganze dank mancher Könner vor und hinter der Kamera wertiger erscheinen, als es auf dem Papier wirkt. Man kann mit dem Teil schon eine nette Zeit haben, denkt danach aber lieber wieder an die Vorbilder.