Review

Dreieck mit nur einer echten Spitze


Gruselanthologie quer durch Asien. Mit je einem Beitrag aus Korea, Thailand und Hong Kong. Exotisch, atmosphärisch, solide. Aber bei weitem nicht so gut wie der Nachfolger „Three... Extremes“, der in weiten Teilen der Welt als Vorgänger vermarktet wurde und wesentlich bekannter ist und erfolgreicher war. „Three... Nightmares“ schwankt von solide über mies bis ziemlich grandios. Als Asiafan macht man hier mit Sicherheit wenig falsch. Das Warten auf den feinsten Part lohnt sich! 

MEMORIES (6/10)
Ein Mann wird seitdem ihn seine Frau verlassen hat von Alpträumen, Gedächtnissverlust und erschreckenden Visionen geplagt. Währenddessen versucht diese aus einer alptraumhaften Stadt zu entkommen...
Mysteriös, verschachtelt, zum Teil auch gruselig. Sprunghaft und mit einigen lieblosen JumpScares über die recht experimentelle Tonspur. Im Stile von „Dark Water“, „Re-Cycle“ oder „Pulse“. Im Endeffekt aber nichts Besonderes, kaum überraschend und etwas lahm. Solider Start aus Korea, mit einer Geschichte, die kaum typischer für diese Zeit stehen könnte. Mehr nicht. Sehr vorhersehbar und generisch. 

THE WHEEL (3,5/10)
Puppenspiele und Mystisches aus Thailand. Verfluchtes Theater, todbringende Aura, missachtete Warnungen. Sehr müde und sehr schwach. Vielleicht etwas besser, wenn man vertrauter mit der thailändischen Kultur ist. Aber auch dann eigentlich ein Schnarcher und elendig lang wirkender Mittelteil dieser Kollektion. Selbst mit Exotenbonus ein Tiefpunkt. Thailand war vor 20 Jahren einfach noch nicht so weit...

GOING HOME (7,5/10)
Ein Polizist wird von seinem Nachbarn gefangen genommen. Doch das ist bei weitem nicht dessen größtes Geheimnis. Denn scheinbar pflegt er den Leichnam seiner Frau, mit der Hoffnung, dass diese wieder beginnt zu leben... Die mit Abstand beste Episode. Atmosphärisch, emotional, heftig. Auch die längste. Bleibt bei einem und verfehlt seine Wirkung nicht. Eher traurig als gruselig. Und trotz übernatürlichem Einschlag stark in der Realität und den Schmerzen über den Verlust eines geliebten Menschen verankert. Außerdem ein Kommentar zur Verwestlichung Hong Kongs und der Skepsis gegenüber westlicher Medizin. Tragisch und toll! 

Fazit: solider Omnibusgrusler, der einen netten Überblick über asiatische Horrortalente und -empfindlichkeiten gibt. Schade, dass der Mittelteil abfällt. Ansonsten wäre hier mehr drin gewesen. Mildes Alptraumfutter. Die Fortsetzung ist aber ein ganz anderes Kaliber...

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