The Big Sick (2017)

Stand Up Lovestory

Lange hat es gedauert, bis "The Big Sick" es endlich nach Deutschland geschafft hat. Doch das Warten hat sich gelohnt. Der beste Liebesfilm des Jahres, eine der besten Komödien seit langem und ein absoluter Feel-Good-Film - er ist alles in einem. Als ob ein Multi-Kulti-Woody Allen "Don't Think Twice" mit "My Big Fat Greek Wedding" gekreuzt hätte. Leider hatte diese Dramödie über ein verliebten Chicago-Comedian mit pakistanischen Wurzeln, nicht ganz den Publikumserfolg der griechischen Hochzeit. Doch für mich ist er auf dem besten Weg ein romantischer Klassiker ala "Harry & Sally" zu werden. Kein Film war dieses Jahr so real, so authentisch, so ungekünstelt. Alles dank einem meisterhaften Drehbuch. 

In jedem Moment, in jedem Satz, in jeder Figur und deren Entwicklung merkt man dem Film seine wahre Geschichte an. Kumail Nanjiani ist vielleicht nicht der beste Schauspieler, doch wieviel Herzblut und Ehrlichkeit er sowohl in seine Performance wie in sein Script gesteckt hat, kann man nicht übersehen. Es ist seine Geschichte. Das berührt. Zudem scheut sich der Film nicht vor ernsten Themen wie Zwangsehen, Religion, Vorurteilen. In jeder aussergewöhnlichen Komödie stecken ernste Kerne. Für mich funktioniert der Film eh eher als romantisches Drama. Da kann die Frau hinter mir noch so hysterisch laut und unangenehm die ganze Vorstellung über lachen. Indie-Kino, dessen grundaufrichtiger Magie man sich kaum entziehen kann. Die besten Geschichten schreibt eben noch immer...

Fazit: Lach dich gesund - die süßeste und ehrlichste Liebesgeschichte des Jahres. Besonders rar und kostbar. Ein Juwel in einem angeschossenen Genre. Herzlich, witzig, authentisch wie keine andere Romanze in letzter Zeit. "The Big Sick" gehört gesehen!