Review

Da ich zur Zeit auf meinem persönlichen "Asiatische Komödien" - Trip bin und zu dem wohl der einzige bekennende Ekin Cheung Fan auf diesem Planeten bin, konnte ich natürlich nicht an "My wife is 18" vorbeigekommen. Wobei ich mir nach knapp 105 Minuten sagen muss, dass ich doch hätte darauf verzichten können. Das soll jetzt zwar nicht heißen, dass der Film absolut miserabel ist, aber mehr als Durchschnitt ist er eben auch nicht.

Die Story klingt dabei noch ganz interessant, entpuppt sich aber schon bald als nur mäßig ergiebig was gute Gags angeht und so plätschert sie dann auch mehr oder weniger unbeachtet vor sich hin und dabei immer mehr auf das sich von Anfang an abzeichnende Happy End zu.
Es ist mal wieder die Geschichte zweier Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, die sich eher unfreiwillig aufeinander einlassen und als alles endet dann doch fest stellen, das sie inzwischen etwas für einander empfinden. Wer sich jetzt denkt, das ist doch nix Neues und schon x-mal da gewesen, dem muss ich leider vollkommen Recht geben.
Hier sind es der Dauerstudent Cheung, der inzwischen 30 ist und gerade mal wieder durch seine Diplomprüfung zu Thema Frauen gerasselt ist. Um dem letzten Willen seiner Großmutter zu entsprechen soll er verheiratet werden und zwar mit der 18 jährigen Yo Yo, die das komplette Gegenteil des eher schüchternen und bedächtigen Cheung ist. Also machen die beiden ab, dass sie heiraten, die Ehe nach einem Jahr wieder lösen und alle ihre Ruhe haben. Natürlich steht Cheung schon kurz darauf bei Yo Yo auf der Matte und zieht bei ihr ein. Das sorgt nicht nur für einiges Chaos sondern auch für die gelungensten Gags des Films, denn wenn hier die beiden Welten aufeinander prallen ergibt sich einiges an witzigen Situationen. Danach plätschert es dann wieder vor sich hin. Cheung wird noch Lehrer an YoYo´s Schule, eine Lehrerin und Lehrer (!) verlieben sich in ihn und am Schluss sind alle erstmal enttäuscht und verletzt ehe es natürlich zum Happy End kommt.

Da es also auf der Storyseite wenig Interessantes zu berichten gibt schauen wir mal was es da sonst noch so gibt. Die Darsteller sind durchweg gut, wenn auch nicht überragend. Neben Ekin Cheung, der im Rahmen seiner Möglichkeiten spielt und die Rolle des schusseligen Studenten durchaus gut drauf hat ist es insbesondere Charlene Choi, die überzeugen kann. sie sprüht nur so vor Freude und Spiellaune, ist immer knapp vorm totalen Overacting und sorgt doch für ein lächeln beim Zuschauer. Charlene Choi ist übrigens die eine Hälfte des in Hongkong unglaublich erfolgreichen Popduos The Twins, die ja inzwischen auch gemeinsam vor der Kamera standen (übrigens auch wieder mit Ekin Cheung) in "Twins Effekt". Hier darf man sie also Solo betrachten und sie schlägt sich wirklich gut.

Inszenatorisch gibt es dafür wenig Nennenswertes. Der Film bewegt sich auf gutem Standard Niveau und braucht sich sicherlich hinter keiner US Produktion zu verstecken, sticht aber auch nicht weiter aus der Masse heraus. Was ja nicht unbedingt schlecht sein muss.
So ist "My wife is 18" eine Komödie aus Hongkong, die durchaus für einen vergnüglichen Fernsehabend geeignet ist, wenn man sich aber doch für einen anderen Film entscheiden sollte, hat man auch nichts wesentliches verpasst, dafür ist der Film dann doch zu sehr Mittelmaß. Da retten auch einige nette Einfälle nichts mehr. Deshalb 6 von 10 Punkten.

Details
Ähnliche Filme