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Wer schon den ein oder anderen Maigret gesehen hat, kann sich nur schwer vorstellen, wie der als Komiker Mr.Bean weltbekannt gewordene britische Schauspieler Rowan Atkinson in die Rolle des eher wortkarg-stoischen Gelassenheitssinnbilds passen soll.
Aber diese Verkörperung gelingt Atkinson sehr überzeugend und mit ruhiger aber gelassener Präsenz gibt er Simenons hartnäckigem und eigenwillig archaisch anmutendem Helden ein neues und überzeugendes Gesicht.

"Die Nacht an der Kreuzung" scheint auf den ersten Blick recht eindeutig auf einen Täter hinzudeuten, aber wie in vielen Fällen erweist sich die Wahrheit am Ende als nicht mal ansatzweise so offensichtlich, wie es zunächst erscheint.

Der Plot ist mit viel Liebe zum Detail und sehr stimmungsvoll inszeniert, so daß man sich fast als Zeitreisender fühlen kann.
Während die Hauptfiguren eigenwillig und bisweilen befremdlich gezeichnet sind, bilden die Charaktere der Nebendarsteller einen Kontrast, der letztlich alle Akteure recht realitätsnah erscheinen lässt.

Der dänische Hausherr, die hübsche Schwester, die wie eine Gefangene gehalten zu werden scheint, die durchschnittlich und desinteressiert anmutenden Nachbarn und nicht zuletzt auch die im Fall ermittelnden Beamten zeichnen ein gemischtes Bild einer Gesellschaft, die gerade einen Krieg hinter sich gelassen hat und bemüht ist, nach Möglichkeit nur nach vorn zu schauen.

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