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Der Puppenspieler Craig Schwartz (John Cusack) nimmt aus akuter Finanznot und auf Bitten seiner Frau Lotte (Cameron Diaz) einen Job als Aktensortierer bei einer etwas merkwürdigen Firma an: Ihr Sitz befindet sich im Stock 7 1/2, die Decke ist viel zu niedrig für Mitarbeiter. Eines Tages entdeckt Craig an seinem Arbeitsplatz, die eine Pforte in das Gehirn von John Malkovic darstellt. Zusammen mit seiner schönen Arbeitskollegin Maxine (Catherine Keener) schlägt Craig Kapital aus einer Entdeckung: Für 200 $ kann jeder für 15 Minuten John Malkovic von innen erleben.

"Being John Malkovic" bietet Ideen für 10 Filme und ist eine willkommene Abwechslung zu dem heutigen Hollywood Einheitsbrei. Die Story ist ungewöhnlich innovativ, man hätte aber noch viel mehr daraus machen können. Denn am ganz großen Wurf schrammt der Film aufgrund einiger kleinerer Schlampereien vorbei.

Zunächst ist der Film eine angenehm erfrischende Komödie mit intelligentem Humor über einen sympathischen Loser, wechselt dann ins Phantastische und wird zum Schluss ein Drama. Lieber hätte man sich auf ein Genre festlegen sollen, denn der Mix wird im Verlauf doch etwas abstrus und lässt die Gefühlslage des Zuschauers arg schwanken. Bei einigen Szenen weiß man fast nicht, ob man lachen oder weinen soll. Am Besten gefallen hat mir die erste Stunde, die viele Lacher und spritzige Dialoge zwischen Craig und Maxine beinhaltet.

Spannend ist es schon aufgrund der Thematik: Wie ist es, in das Innere eines anderen Menschen zu blicken, seine Gefühle zu spüren, ja ihn sogar zu kontrollieren und welche Auswirkungen hat das auf seinen eigenen Charakter? Darüber kann man viel nachdenken und diskutieren, jedoch erhebt der Film an ein paar Stellen zu sehr den Anspruch, intellektuell zu sein, etwa wenn John Cusack sich im Film die vorher genannten Fragen selber stellt. Sehr beeindruckend in dieser Hinsicht ist der Schluss, der sehr gefühlvoll inszeniert wurde und den Zuschauer doch mit einer gewissen Unsicherheit dasitzen lässt.

Ein Riesenlob gebührt John Malkovic, der den Spaß mitmachte und seine große Schauspielkunst an vielen Stellen vorführt. Auch Charlie Sheen beweist in seinem Gastauftritt eine gehörige Portion Selbstironie. Cameron Diaz wurde mal gegen den Strich nicht als liebenswerte Blondine besetzt, sondern als überdrehter Tierliebhaber, was ich ihr allerdings nicht so ganz abkaufe. Begeistert war ich Catherine Keeners Ausstrahlung, bei der man nie das Gefühl hat, ihr könnte etwas zustoßen. John Cusack überzeugt ebenfalls als leicht durchgeknallter Puppenspieler.

So bleibt "Being John Malkovic" eine schöne Abwechslung für diejenigen, die sich von Hollywood übersättigt fühlen. Die innovative Story bietet genug Platz für neue Ideen, allerdings leidet der Film an dem zu wüsten Genremix und wirkt stellenweise pseudo-intellektuell. Dennoch einen Blick wert.

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