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iHaveCNit: No Way Out – Gegen die Flammen (2018)

Josh Brolin wird dieses Jahr ohne Zweifel der Schauspieler meines Filmjahres – sowohl als Thanos in „Avengers: Infinity War“, als Matt Gravers in „Sicario 2: Day of the Soldado“ und als Cable in „Deadpool 2“ wird man an Brolin in diesem Jahr nicht vorbeikommen. Doch der vierte Film, in dem Brolin in diesem Jahr zu sehen ist, hat es wirklich in sich. In „No Way Out – Gegen die Flammen“, der im Original „Only The Brave“ heißt, inszeniert Joseph Kosinski, der zuvor „Tron:Legacy“ und „Oblivion“ als Regisseur betreut hat, eine wahre Geschichte über Waldbrandbekämpfer im Bundesstaat Arizona. Für mich, der früher selbst mal als Mitglied jahrelang Feuer und Flamme und für die Feuerwehr war, bedeutet so ein Film schon sehr viel. Auch „Backdraft“ und „Ladder 49“ sind trotz diverser dramaturgischer Logiklöcher richtig coole Filme über den Alltag und das private Drama der Feuerwehrleute und nun ist „No Way Out – Gegen die Flammen“ ein weiterer extrem starker Film dieses Kinojahrs.

Eric Marsh ist ein Feuerwehrmann aus Prescott, Arizona – er und sein Team sind spezialisiert auf die Bekämpfung von Waldbränden, in dem Gegenfeuer und Schneisen gelegt werden, um dem Brand seine Nahrung zu entziehen. Unter seinem Team befinden sich viele Außenseiter und dann steht auch noch der Junkie Brendan McDonough vor der Tür, der mit einem Job im Team endlich die wahre Bestimmung finden könnte. Zusammen wollen sie als Hotshots zertifiziert werden um an vorderster Front kämpfen zu können. Sowohl der Kampf gegen die Brände an vorderster Front und auch die privaten Kämpfe fordern dem Team um Eric Marsh alles ab.

„No Way Out – Gegen die Flammen“ ist ein unglaublich feinfühliges, effektives und mitreißendes Katastrophenkino. Wir bekommen einen Einblick in den Arbeitsalltag und die Technik dieser Arbeit – einen Einblick in die Personen, die hier arbeiten und auch ihre privaten Konflikte und wir bekommen eindrucksvoll inszenierte Katastrophenaction geboten, die die Waldbrände als unglaublich gefährliche und tödliche Urgewalt zeigt. Klar haben wir es hier mit amerikanischem Kino zu tun, aber Joseph Kosinski versteht es wirklich, nur das notwendigste an Pathos und Patriotismus durchscheinen zu lassen – und wenn dann ist es vollkommen natürlich und nie aufdringlich inszeniert, wie es z.B. in einem Berg oder einem Bay der Fall hätte sein können. Darstellerisch bekommen wir hier vor allem von Josh Brolin, Jennifer Connelly und Miles Teller unglaublich tolle Leistungen geboten und Jeff Bridges, Taylor Kitsch, James Badge Dale und Andie McDowell runden das tolle Ensemble ab. Geil war es, als Jeff Bridges dann auch noch musikalisch in einer Szene seine Country-Fähigkeiten rausgekramt und zum Besten gegeben hat. Bis auf wenige Ausnahmen, die sich auf Traumsequenzen beziehen, sehen die Effekte vom Feuer und den Brandstellen unglaublich handgemacht und realistisch aus. Und allgemein sind Kamera und Soundtrack des Films großartig. Vor dem Film habe ich mich dieses Mal auch nicht über den Ausgang des Yarnell Hill Fire im Juni 2013 und ihre Auswirkungen auf die Granit Mountain Hotshots informiert, womit mich der Film vollends packen und eine unglaubliche Sogwirkung entfalten konnte. Von Spannung über Witz bishin zu richtigem Drama war der Film eine emotionale Achterbahnfahrt, aus dem es für mich kein Entkommen gab.

„No Way Out – Gegen die Flammen“ - My First Look – 9/10 Punkte.

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