Review

Eins vorweg: Wer die Bücher nicht kennt, wird sich wohl gut unterhalten fühlen. Spannung, Action, Happy end...alles da.

Wer die Bücher jedoch für die epischste Fantasyreihe aller Zeiten hält, wird verschaukelt, dass sich die Balken biegen (Wortspiel beabsichtigt).
Clint Eastwood ist leider zu alt, um den Revolvermann zu spielen. Idris Elba hat die falsche Hautfarbe für ihn, macht seine Sache aber gewohnt gut. Matthew McConaughey ist die Idealbesetzung für Walter O'Dim. Soviel zum Positiven.

Das Grundproblem ist folgendes: "Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste - und der Revolvermann folgte ihm." So beginnt - und endet - die ungefähr 5000 Seiten, 7 Bände und knapp 30 Jahre Schaffenszeit umfassende Saga von Stephen King. Dies in 95 Minuten Film zu packen, kann einfach nicht funktionieren. Elementare Charaktere werden einfach weggelassen (Eddie, Odetta, Oy) oder zusammengemischt (Jake Chambers/Patrick Danville), die Handlung auf ein Minimum zusammengefriemelt, Happy End drangeklatscht, fertig.
An die Kenner der Bücher: Ja, Happy End. Heißt: Mann in Schwarz tot, alle glücklich, Welten gerettet. Dass das die gesamte Saga völlig ad absurdum führt? Wird schon keiner merken.
Das ist nicht nur schwach, sondern auch noch schlecht umgesetzt.  Es muss ja nicht exakt nach Buchvorlage sein, das wäre auch teilweise viel zu langatmig, aber wenn man schon schreibt: "based on", sollte es doch mehr damit zu tun haben, als den Titel.
Für die Verfilmung, die bestimmt genauso schwer zu realisieren ist wie Herr der Ringe (wenn man es richtig gemacht hätte), hätte ich mir Mut gewünscht. Vom Studio und vom Regisseur. Und eben nicht, den Scheiß in eineinhalb Stunden runterzukurbeln, um möglichst viel Geld damit zu machen.
Was Christopher Nolan aus dem Stoff gemacht hätte, mit einem Budget von 120 Millionen pro Film und einer Trilogie a 2 Stunden Spielzeit, davon träume ich wohl noch öfters. So ist es nur Schund.

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