Half Girlfriend - Maybe, Baby! (2017)

"Half Girlfriend": Zwischen Herzschmerz und Kitsch – Half Girlfriend wagt den Spagat

Half Girlfriend basiert auf Chetan Bhagats gleichnamigem Bestseller und versucht, eine moderne Liebesgeschichte mit kultureller Sensibilität und emotionaler Tiefe zu erzählen. Die Regie von Mohit Suri und die Darbietungen von Arjun Kapoor und Shraddha Kapoor sind Highlights des Films. Kapoor bringt einen gewissen Charme in seine Rolle als Madhav, dessen Besessenheit und Verletzlichkeit ihn für das Publikum greifbar machen. Shraddha Kapoor verkörpert Riya mit einer Mischung aus Anmut und innerem Konflikt, was der Figur Tiefe verleiht.

Der Film schafft es, einige seiner emotionalen Momente gut einzufangen, insbesondere in den Szenen, die Riyas und Madhavs Entwicklung und ihre Herausforderungen zeigen. Die Idee einer „Half Girlfriend“ ist ein kreativer Ansatz, um die Komplexität moderner Beziehungen zu thematisieren, und hat das Potenzial, tiefere Diskussionen über Erwartungen und Bindungen anzuregen.

Jedoch, während die Prämisse originell ist, leidet der Film an einer übertriebenen Dramaturgie und klischeehaften Wendungen, die die emotionalen Spitzen oft untergraben. Die Konflikte und Missverständnisse zwischen den Protagonisten wirken manchmal konstruiert und tragen zu einem Gefühl der Übertreibung bei. Zudem kann die Entwicklung der Handlung gelegentlich vorhersehbar und melodramatisch erscheinen, was das sonst ansprechende Thema in eine eher vorhersehbare Richtung lenkt.

Musikalisch ist Half Girlfriend eine gelungene Mischung aus gefühlvollen Balladen und eingängigen Hits. Lieder wie „Baarish“ und „Phir Bhi Tumko Chaahunga“ sind durchaus hörenswert und unterstützen die emotionale Stimmung des Films. Die Musik fügt sich gut in die Erzählung ein, auch wenn sie gelegentlich den melodramatischen Ton des Films verstärkt.

Insgesamt bietet Half Girlfriend einige starke Momente und eine interessante Prämisse, die von den engagierten Leistungen der Hauptdarsteller getragen wird. Dennoch wird die emotionale Wirkung durch eine etwas überladene Handlung und klischeehafte Entwicklungen gemindert. Der Film ist eine ansehnliche, wenn auch nicht völlig überzeugende Darstellung der Herausforderungen und Nuancen moderner Beziehungen.