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Stan Brakhage hat in den 70 Jahren seines Lebens einiges an Experimentalfilmen geschaffen. Fast 350 (!) kurze bis sehr kurze Filme gehen auf sein Konto. Das ist eine ganze Menge. Durchschnittlich drehte er quasi 5 Filme im Jahr. Das ist mehr als die meisten anderen Regisseure von sich behaupten können.

Im Jahre 1996 widmete er sich einer Reihe die den schlichten Namen "Prelude", auf deutsch also Auftakt, trägt. Diese Reihe umfasst mehr Werke als "Freitag der 13." und "Schulmädchen-Report" zusammen. "Prelude" umfasst sage und schreibe 24 Filme. Das ist ganz schön viel, wobei man allerdings auch bedenken muss das die meisten Teile dieser Reihe nur knapp über eine Minute gehen. 24 Teile sind zwar viele, insgesamt dauert die Reihe allerdings keine halbe Stunde und geht damit nur ein Drittel eines durchschnittlichen Spielfilms.

"Prelude 7" ist der mit Abstand längste Teil der Reihe, warum auch immer. Brakhage ließ in diesem Film, wie in allen anderen "Preludes" und den meisten Brakhages auch, eine Vielzahl von buten Farben mal schnell und mal langsam über den Bildschirm huschen. Fast 4 1/2 Minuten prasselt ihr eine ganz Wucht von verschiedenen Farben und Mustern auf den Zuschauer ein, der sich nach "Prelude 7" erst einmal die Augen reiben und das Ganze sacken lassen muss. Das Spektrum geht hier weit über das der 3 Grundfarben rot, blau und gelb hinaus.

Die ersten Teile von "Prelude" sind im Vergleich zu den anderen Filmen von Stan Brakhage recht unspektakulär und teilweise auch einbisschen langweilig, wie "Prelude 6" zum Beispiel. "Prelude 7" kann ein deutlich höheres Tempo als sein Vorgänger vorweisen und wird den Brakhage Fans, und solchen die es werden wollen, sicher gefallen.

Natürlich wäre einbisschen mehr Abwechslung schön gewesen, wenn man nämlich den ersten "Prelude" gesehen hat hat man im Grunde schon alle gesehen, weil immerzu das Gleiche passiert. Aufgrund des hohen Tempos ist "Prelude 7" dennoch sehenswerter als die meisten seiner Vorgänger.

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