Inhalt:
China, vor wohl 100 Jahren. Chin Kang (Wang Shui) ist ein skrupelloser Mörder, Vergewaltiger und Drogen-Händler, der somit vor nichts zurückschreckt.
In der Stadt bieten nur die junge, starke KungFu-Fighterin Jade (Sun Chia-Lin) und deren Familie alle Kräfte auf, um Chin Kang und seinen Schergen (u.a. Wan Chung-Shan, Chang Chi Ping) die Stirn zu bieten. Es kommt zu etlichen harten Kämpfen.
Dann engagiert Chin Kang einen umherwandernden und herausragenden KungFu-Kämpfer, den jungen "Tiger" Jin (Yip Fei-Yang). Dieser soll die Familie von Jade und diese selbst endlich ausschalten. Doch stellt sich während des Kampfes heraus, Jade und Jin sind Geschwister! Und so stellt sich Jin nunmehr auf die Seite von Jade.
Als der -vermeintliche- Vater (Chou Chung-Lien) der beiden Geschwister eiskalt erschossen wird, und Jin in die Gewalt von Chin Kangs Bande gerät, ist das Maß endgültig voll.
Bei einem Fest, bei der Jade und ihre männlichen Verwandten (u.a. Chang Peng) als Tänzer verkleidet sind, stellen sie Chin Kang und dessen Schergen eine Falle. Es kommt zum mit äußerster Härte und Brutalität geführten Show-Down, zum gnadenlosen Kampf auf Leben oder Tod.
Doch das Schicksal bietet für Jade und Jin noch eine unglaubliche Überraschung...!
Kritik:
Im Jahre 1974 drehte Regisseur Hsu Wen-Hsien (aka Chui Man-Yin) diesen anfangs sehr konfus-wirr zusammengehauenen, doch dann stark die Kurve kriegenden, knallharten und rassigen KungFu-Actioner in Hongkong und auf Taiwan.
Eingangs ist dieser Eastern inkohärent, konfus und wirr zusammengezimmert, wirkt alles billig und ala Rohrkrepierer. Ein C-Eastern "für die Tonne" so mein erster Eindruck, und ich wollte schon abschalten. Ein Villain, der vergewaltigt und verbannt wird, und dann plötzlich ein Drogenbaron mit Bande im Hintergrund wird. Alles auf Wiesen und erodierten Böden, ohne Zusammenhang, wenngleich schon mit reichlicher, klasse KungFu-Action. Doch die verpuffte zunächst durch das schwache Script, eine wirr-inkohärente "Handlung".
Doch dann bekam alles noch die Kurve, der Grund-Plot (eine junge KungFu-Fighterin und ihre Familie bieten dem Villain und dessen Schergen in etlichen Scharmützeln die Stirn) bekam mit dem Eintritt der Figur von Yip Fei-Yang (als Bruder der Heldin sich herauskristallisierend) die richtige Kontur und fand somit den Faden. Und so konnte man dann die knallhart-dynamische KungFu-Action erst so richtig genießen.
"Heinous fiend" ist eher ein Eastern für die eingefleischten Fans des Genres, die Vielseher dieser Film-Gattung, die durchhalten und die Geduld aufbringen. Zumal man das als Eastern-Fan kennt: Kommt Kontur in die Story, und stimmt die Fight-Action, haut das die Sache raus. So auch hier.
Natürlich ist das ein B-Eastern, vieles draußen, ein kostengünstiger Look, keine epische oder gar ambitionierte Geschichte, dafür reichlich KungFu-Action und bemühte Darsteller:Innen. So kommt doch noch eine gediegene Eastern-Atmosphäre auf, die Story kriegt die Kurve, und die letzten ca. 20 Minuten ist rasant-intensive und dynamisch-eisenharte KungFu-Fightaction-Total angesagt.
Die so attraktive wie taffe KungFu-Fighterin Sun Chia-Lin agiert beherzt, cool und hart, Yip Fei-Yang, der Star aus "Snuff Bottle Connection" ("Eine Prise für tödliche Pfeifen", siehe mein Review auf dieser Webseite) an ihrer Seite, ist der rettende Plus-Pol in diesem schließlich rassig-harten KungFu-Actioner. Der gutaussehende, hoch-agile KungFu-Darsteller Yip Fei-Yang bringt den Streifen so richtig auf Touren, klasse!
Wang Shui spielt den Villain, oft fies lächelnd doch skrupellos-grausam in seiner Veranlagung, denn äußerst solide. So wie der Rest des Ensembles. Hohe Schauspiel-Kunst war indes natürlich nicht zu erwarten.
Als sich die Dinge storytechnisch zurechtlaufen, und auch schon zuvor, rockt die knallharte KungFu-Action mit rassigen, dynamisch-intensiven Fights diesen Eastern noch aus allen vorigen Schwächen. Realistik -keine Akrobatik, keine Flugeinlagen- und doch klassische Technik, beides zeichnet die KungFu-Action in diesem Streifen aus. Kernige Kämpfe, intensiv-eisenharte KungFu-Action, brutal-gnadenlose Fights, und Sun Chia-Lin sowie Yip Fei-Yang sind starke Kampfkünstler. Doch die Villains verlangen unserem Helden-Geschwisterpaar denn auch alles ab.
"The Heinous Fiend" -mehr ein routinierter Eastern "für Zwischendurch"- läuft sich nach zusammenhanglos-ernüchterndem Beginn noch befriedigend in seiner Dramaturgie und seinem Handlungs-Schema zurecht, und wird zum rassig-knallharten KungFu-Actioner, der den eingefleischten Eastern-Fans eine solide, ja gute Unterhaltung bietet.
6/10.