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Peter Parker ist in den Comics ein traumatisierter junger Mann, dessen Onkel wegen seines Leichtsinns stirbt, und er daraus lernt: Mit großer Macht kommt große Verantwortung. Aus dieser Schuld heraus wird er zu Spider-Man, der egal, was es ihn kostet, immer gegen das Verbrechen kämpfen muss. Er verliert Freunde, Geliebte, sogar seine Ehefrau im Laufe der Zeit, aber er macht immer weiter, weil er ein Getriebener seiner eigenen Schuld ist.

Und was macht das MCU aus ihm?

Eine Hallodrie vor dem Herren, der seinen Anzug von Iron Man bekommt, und der keinerlei Schuldgefühle hat, sondern im Prinzip einen auf "Ferris macht Blau" macht, nur halt mit Superkräften. Er ist kein Nerd vor dem Herren, der gehänselt wird, sondern sogar richtig cool ohne irgendwelche Probleme. Außerdem hat er eine extrem heisse Tante.

Irgendwie passt das alles recht wenig zur Comic-Vorlage, aber dafür umso mehr ins recht seichte MCU Treiben. Und in diesem Rahmen macht der Film auch alles richtig: Er ist kurzweilig, macht Spass und man freut sich auf die Fortsetzungen, trotz Fehlen der üblichen Charaktere aus dem Spider-Man Universum: Keine MJ keine Gwen, man sieht förmlich, dass MCU sagt, kein überflüssiger Ballast, Hauptsache schön ins MCU eingebunden.

Auf der einen Seite schade, auf der anderen Seite auch gut, aber dann hätte man ganz ehrlich tatsächlich auch Miles Morales als Spider-man nehmen können. Doch dies hätte wahrscheinlich dann doch zu viele vor den Kopf gestossen.

So haben wir also einen kurzweiligen, recht schnell verdauten und vergessenen Spider-Man Kinderfilm mit einem guten Tom Holland (der seine Sache als jugendlicher Spider-Man wirklich hervorragend macht) und einem noch besseren Michael Keaton, der Mann kann einfach schauspielern, auch in solchen Filmen.

6 Punkte

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