Review

Sinnliches Ringen mit dem Schwulsein

"Beach Rats" ist ein weiteret lohnenswerter Vertreter des momentan boomenden Gay-Cinema, den man durchaus als Indie-Perle beschreiben kann. Es geht um einen jungen Mann aus Brooklyn, der zwar eine brüchige On-Off-Beziehung mit einem attraktiven Mädchen hat, der jedoch ganz tief in sich merkt, dass er sich viel eher von (älteren) Männern angezogen fühlt. Doch in seiner machohaften und nicht wirklich gebildeten Jungenclique und Umgebung fällt dem mit sich selbst kämpfenden jungen Mann ein Coming Out natürlich alles andere als leicht... 

"Beach Rats" hat eine unbändige Kraft, aber aus seiner Stille heraus. Blicke sagen oft mehr als Worte, das ist kein unnötiges Sprichwort. Von der sinnlich-betörenden, sehr intimen Bildsprache über seine clever akzentuiere Soundebene bis zum absolut brillanten Hauptdarsteller Harris Dickinson - "Beach Rats" ist Kino zum anfassen, das dich ebenfalls nicht unberührt lässt. Eindringlich, offen, nicht immer einfach aber tausendfach lohnenswert und Geduld auszahlend. Eine atmosphärische Collage, voller Tatendrang und Zögern. Nicht immer sauber, nicht immer klar, nicht immer eindeutig - aber immer ehrlich und glaubhaft. Manchmal bis es schmerzt.

Fazit: "Beach Rats" sagt nicht viel und hat dennoch viel zu sagen. Ein starker, junger Hauptdarsteller und einnehmende Bilder von männlichen Körpern und menschlicher Unsicherheit prägen das Bild einer kleinen, querdenkenden Entdeckung. 

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