Ein oberflächlicher Blick auf den Film erweckt Hoffnungen auf etwas Besonderes, umso ärgerlicher die Ernüchterung nach einer viertel Stunde. Optisch durchaus ansprechend, finden wir uns plötzlich und überraschend in einer seltsamen, an "Saw" erinnernden, Action-Sequenz, welche den Zuschauer in eine noch befremdlichere KI-Hochlebung leitet. Der arme Datenklumpen hat Gefühle, im Gegensatz zu seinem diabolischen menschlichen Schöpfer. Natürlich, was sonst, aber wenigstens wird klar ausformuliert, dass die Wissens-Verunstalter, die an so etwas arbeiten, geistig verwirrte Getriebene sind. Man sollte allerdings vermutlich gar nicht zu viel Standpunkte in die Handlung hineininterpretieren, oder es lassen, um überhaupt bis zum Ende dran bleiben zu können. Tau ist sicherlich ausschließlich als Unterhaltungsprodukt mit Fokus auf optische Aspekte gedacht, ein bisschen Drama und Thrill, untermalt mit Kalenderspruch-Philosophie, um sich wichtiger zu machen als man ist. Maika Monroe überzeugt wie gehabt und lässt Ed Skrein auffällig profillos aussehen. Wie lässt sich "Tau" noch in einem Satz einschätzen? Regisseur D'Allessandro hat danach keinen weiteren Film gemacht.