Zwei Männer und drei Frauen erwachen splitterfasernackt in einer Scheelandschaft und können sich kurz vor dem Erfrieren in eine nahe gelegene Blockhütte retten, in der bereits ein Feuer im Kamin brennt und sie ihre Unterwäsche in Wollsocken finden, die mit ihren Namen versehen sind. Als die Erinnerungen zurückkehren, stellt sich heraus, dass es sich bei sämtlichen Anwesenden um die Teilnehmer derselben Sex-Party handelt, die von dem Gastgeber Jerome offenbar betäubt und ohne ihre Kleidung in der Wildnis ausgesetzt wurden. Im oberen Stockwerk der Hütte entdeckt man die weibliche Leiche eines weiteren Party-Gastes und kurz darauf kommt ein Stein mit einer Botschaft durchs Fenster geflogen, die besagt, dass einer von ihnen die Frau umgebracht hat und ihnen noch wenige Stunden bleiben, um den Mörder zu entlarven und zu töten... denn andernfalls werden sie alle sterben... Die Darsteller hatten am Set von "Snowbound - Gefesselt & Gequält" (der deutsche Titel-Zusatz ist mal wieder sehr geschmackvoll!) sichtlich keine gute Zeit, denn zuerst müssen alle gemeinsam mal ein paar Minuten lang nackig durch den Schnee stapfen - ein Anblick, bei dem einem selbst fast die Eier abfrieren - nur um dann den Rest der Laufzeit in einer zugigen Bude in Unterwäsche herumzulaufen. Was von der Ausgangs-Situation her durchaus das Potenzial für sowas wie "Sexy Saw" oder "Kinky Cube" gehabt hätte, gerät dann trotz anfänglicher Surprise-Nudity nicht allzu explizit, denn der Story-Hook mit der Sex-Party und ein paar angedeutete perverse Spielchen sind da nur Makulatur am Rande, zumal sich die meisten anrüchigen Eskapaden da auch nur innerhalb von Flashbacks in Stroboskoplicht-Geflimmer abspielen. So richtig heiß und kalt aus den korrekten Gründen läuft es dem Betrachter demnach nicht unbedingt den Rücken runter, denn das Ganze entpuppt sich schlußendlich doch nur als B-Movie von der Stange, das inhaltlich lediglich die Eckpunkte solcher Amnesie-Thriller nach Schema F abhakt und natürlich auch versucht, da am Ende noch mit einer Schluss-Überraschung um die Ecke zu kommen... nun ja. Auf die Zurschaustellung übertriebener Gewalt-Darstellungen verzichtet Regisseurin Olia Oparina zwar zur Gänze, aber dadurch ist es ihr nicht unbedingt gelungen, ihren Streifen einem größeren Publikumskreis zuzutragen, sondern eher im Gegenteil die Genre-Crowd, die auf härtere Folter-Filmchen abfährt, wohl nur noch zusätzlich zu vergrätzen. Eine dezidiert feminine Sicht auf die Vorgänge sucht man hier zudem auch vergebens. Im Vergleich zu anderen unterproduzierten B-Movies ähnlichen Zuschnitts ist "Snowbound - Gefesselt & Gequält" aber zumindest noch einigermaßen erträglich, zumal er auch die Geduld des Zuschauers nicht über Gebühr strapaziert und keine 80 Minuten bis zum Abspann benötigt. Fazit: In jeder Beziehung mittelprächtig, mehr nicht...
5/10