Legendäre Schnipsel
Eine Doku von wahrem Wert, in mehrfacher Hinsicht. Historisch wie filmhistorisch vor allem. „Dawson City: Frozen Time“ erzählt als Essay und Doku die Geschichte von hunderten (!) Stummfilmen, die zufällig und wortwörtlich ausgegraben und gerettet wurden - und durch eine meisterhafte Zusammenstellung dieser ebenso die Geschichte einer Stadt und Epoche des Goldes, des Kinos, des Aufbruchs…
Film on Life & Life on Film
Was für eine krasse Collage, Aufarbeitung, Verknüpfung! Was ein Einblick in ferne Zeiten und Welten und Filme! Was ein Fund! „Dawson City: Frozen Time“ ist ein cinematisches Erlebnis - und das geht von der kontemplativen Musik (die teils fast etwas an Walgesang erinnert!) über das gezeigte Filmmaterial selbst bis zu den Connections zu der titelgebenden Stadt und wahrer Geschichte. Auf diese Ideen, dieses Konzept, diese filmische Mindmap muss man erstmal kommen! Das muss man erstmal derart umsetzen und verweben. Das lässt man sich im Auge zergehen. Das ist schlicht sensationell. Erst recht wenn man einen kleinen Hang zum Stummfilm hat. Das hier sind Ausschnitte und Clips, die sich in die Netzhaut brennen. Das sind Filme, denen man es gönnt nicht vollkommen verloren gegangen zu sein. Dawson City hat eine interessante und bewegte Geschichte als Stadt. Das ist tragisch und toll. Und insgesamt ist das hier ganz einfach und komplex zugleich eine magische Reise. Ein Geniestreich.
Audiovisueller Goldrausch
Fazit: hypnotisch, interessant, in sich ruhend. Historisch, filmisch und filmhistorisch (!) enorm relevant, dazu clever collagiert - „Dawson City: Frozen Time“ ist für jeden Kinofan ein Pflichttermin!