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Ja, dann fang mich doch, fang mich doch! Fangen ist nicht nur ein beliebtes Kinderspiel, nein, auch in der Erwachsenenwelt gibt es mitunter Zeitgenossen, die den gewissen Reiz dieses Spiels genießen. So wie Frank Abagnale jr., der sich in den 60er Jahren einen Namen als einer der größten Scheckbetrüger der Vereinigten Staaten machte, und dessen „Spielgefährte“ der FBI-Agent Hanratty war. Stoff genug für Steven Spielberg, um eine gefällige Krimikomödie zu erschaffen.

Der junge Frank Abagnale jr. (Leonardo DiCaprio) haut von zu Hause ab und baut sich seine ganz besondere Existenz auf: Als Betrüger scheffelt er Millionen. Er gibt sich als Pilot, als Arzt oder als Anwalt aus, und perfektioniert dabei sein Geschick, Schecks zu fälschen. Dabei ist er immer auf der Flucht vor dem FBI-Agenten Hanratty (Tom Hanks), denn Abagnale steht ganz oben auf der Fahndungsliste des FBI.

Was Spielberg aus der wahren Geschichte des Scheckbetrügers Abagnale gemacht hat, ist eine der stimmigsten Komödien der vergangenen Jahre. Nicht nur, dass sich das Duo Hanks/DiCaprio als Idealbesetzung für die Hauptrollen erweisen, auch die Zeitsprünge zwischen den Missetaten des Betrügers und der vermeintlichen Gegenwart – kurz nach der Verhaftung Frank Abagnales – zeigen sich als geschickter Kniff im Drehbuch. So wird es selten langweilig und der Zuschauer freut sich immer wieder auf ein neues darauf, weitere Geniestreiche des sympathischen Bösewichtes vorgezeigt zu bekommen. Dabei fällt es zunehmend schwer, sich zu entscheiden, auf welche Seite man seine Sympathien verlagern möchte. Ist man jetzt eher für den charmanten Abagnale oder den mit der Zeit immer verzweifelter werdenden FBI-Agenten? Die Entscheidung fällt schwer, und so dürfte es nicht selten vorkommen, dass das Publikum seine Sympathien auf beide Parteien gleichermaßen verteilt. Eine Seltenheit, dass ein solches Gleichgewicht auf die Darstellung zweier Gegenparteien gelegt wird. Und es ist eine noch größere Seltenheit, dass diese Gleichgewichtung so angenehm ist, wie im Falle von „Catch me if you can“.

Ja, das war mal wieder Kino der ganz großen Art, was Mr. Spielberg uns hier auf dem Goldtablett präsentierte. Zwar nicht einzureihen in die Liste seiner Meisterwerke, aber immerhin solide Handwerksarbeit, die für einige Lacher sorgen kann und zugleich spannende Unterhaltung darstellt. 8 von 10 Punkten!

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