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Anfang der 80er Jahre waren, bedingt durch den gigantischen Erfolg den Steven Spielberg mit „Indiana Jones“ hatte, Abenteuer Filme gefragt wie lange nicht mehr. Neben den eher mäßig gelungenen und erfolgreichen „Quatermain“ Filmen mit Richard Chamberlain war es insbesondere ein Film, der von Michael Douglas produziert und mit Robert Zemeckis als Regisseur, auf sich aufmerksam machte. „Die Jagd nach dem grünen Diamanten“ wurde ein ordentlicher Erfolg und ein Jahr später bereits gab es dann auch die Fortsetzung, die aber nie an diesen ersten Teil heranreichen konnte.

Die Geschichte ist auch hier, ähnlich wie bei „Indiana Jones“, schnell abgehandelt. Die Schwester einer erfolgreichen Romanautorin wird entführt und die Autorin muss nach Südamerika fliegen um den Entführern eine Karte zu übergeben, die den Weg zu einem gigantischen grünen Diamanten birgt. Natürlich ist die gute Frau leicht überfordert und wird nicht nur von den Entführern sondern auch von einem ganzen Trupp Militärs beobachtet. Da trifft sie auf den Abenteurer Jack Coulden (Michael Douglas), der sich ihrer annimmt und dabei zunächst nur am Geld interessiert ist. Aber na ja, man kennt das ja, schöne Autorin, lässiger Rumtreiber, dürfte klar sein wie das Ganze ausgeht. Bis dahin gibt es aber noch die ein oder andere Gelegenheit dem Genre „Abenteuer“ gerecht zu werden.

Irgendwie hat man nach gut 100 Minuten „Die Jagd nach dem grünen Diamanten“ das Gefühl, dass irgendwas gefehlt hat. Es gibt Humor, es gibt ein wenig Action, aber wirklich passieren tut eigentlich nichts. Alles wirkt ein wenig zu glatt und zu uninspiriert. Dabei stimmt die Chemie zwischen Kathleen Turner und Michael Douglas und Danny DeVito hat zwar wenig Screentime aber er spult sein „schusseliger Gangster“ Programm locker und ohne sichtliche Anstrengung herunter. Aber wirklich viel bleibt einfach nicht hängen beim diesem Film. Die Action ist nett, wirkt aber heute bereits deutlich antiquiert, die Situation mit dem ungleichen Paar, dass sich zusammenraufen muss ist auch nicht neu und die Selbstironie die Indiana Jones letztlich wirklich groß gemacht hat, fehlt zumeist.
Auch bleiben die Motive der Figuren nahezu komplett im Dunkeln, so wird nie letztlich klar, wer die Militärs sind, und was genau sie mit dem Juwel wollen. Auch Danny DeVito wird mehr oder weniger unmotiviert durch die Landschaft gehetzt.
Da passt es dann auch, dass es ein Finale gibt, das so gar nicht zum Rest des Films passen will. Da gibt es nicht nur eine heftig splattrige „Armabreiß-durch-Krokodil“-Szene und viel Geballere. Dafür kann das Happy End mal mit einer netten Idee aufwarten und lässt seine Charaktere mitten in New York in den Sonnenuntergang segeln.

Inszeniert ist der Film durchaus gut und Zemeckis versucht auch ersichtlich das Beste herauszuholen, aber sowohl die Figuren als eben auch die Story geben nicht mehr her. Die Dschungelatmosphäre passt und auch die Locations sind schön anzusehen, aber letztlich plätschert der Film ohne ersichtliche Höhepunkte vor sich hin und es bleibt eben das angesprochene Gefühl, dass eindeutig mehr möglich gewesen wäre. So bleibt ein fast schon altmodisch anmutender Abenteuer Spaß, de es aber sowohl an Abenteuer als auch an Spaß mangelt. Insbesondere wenn ich mir überlege wie gerne ich den Film früher angesehen habe und wie enttäuscht ich war als ich ihn jetzt nach langer Zeit wieder einmal gesehen habe, dann fällt doch auf, dass es Filme gibt die eindeutig nicht zeitlos sind. 6 von 10 Punkten.

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