Review

Eines von vielen Frühwerken des späteren Underground-Königs Jörg Buttgereit. Im Gegensatz zu manch anderen Knallchargen aus dem deutschen Amateurfilm-Bereich (ich sag nur Taubert...) sind bei ihm erste Anflüge von Talent nicht von der Hand zu weisen. Andererseits lässt dieses harmlos-kindisch Werk wenig darauf schließen, dass Buttgereit mal einpaar der verstörendsten Werke aller Zeiten beisteuern sollte. Spaß gemacht hat dieser 10-Minuten-Kurzfilm aber dennoch...

Die Story handelt von Captain Berlin, dem größten Helden der deutschen Hauptstadt. Er trägt eine Spiderman-Maske, einen gelben Schlafanzug und als Cape die Flagge der Stadt Berlin. Der finstere Mr. Synth hat seine Freunding Miss Priscilla entführt. Ehrensache für den wackeren Recken, die holde Maid aus den Klauen des Unholds zu befreien...

Im Prinzip ist der Film nichts als eine einzige Prügelei auf einem verregneten Parkplatz, dessen Alternativtitel auch locker "Spiderman vs. Hulk" hätte sein können. Untermalt wird die ganze Aktion von selbstkomponierter NDW-Welle. Der Sound ist dabei so herrlich schräg, dass man meinen könnte, er wurde auf einer batteriebetriebenen Kinderorgel eingespielt. Die Mitwirkenden hatten merklich Spaß beim Dreh, der sich auch irgendwie auf den Zuschauer überträgt. Deshalb würde ich "Captain Berlin" auch ohne weiteres in eine Reihe mit anderen witzigen Home-Made-Movies wie "Dei Muddr sei G´sicht" stellen: Sind zwar billigst produziert, machen aber irgendwie Laune...

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