Review

Und wieder Kinderkinozeit


Nachdem zuletzt „Cars Evolution“ eher langweilte als unterhielt, ging es diesmal mit zwei siebenjährigen Fanboys in einen weiteren Lego Animationsfilm. Der „Lego Movie“ konnte ja mit seiner ironischen Art aus dem Vollen seiner Lizenzen schöpfen und eine schöne und teils nostalgische Selbstreferenz bilden. Der „Lego Batman Movie“ erwies sich da bereits als eingeengter, konnte aber immernoch durch seine Machart überzeugen, indem er die peinliche Seite der Nolan-Filme unter Beschuss nahm.

Eben diese Machart zeigt sich nun auch wieder bei „The Ninjago Movie“ und büßt logischerweise nun allmählich an Frische ein. Aber das muss ja nicht schlecht sein. 
Im Gegensatz zu den Vorgängern baut die neueste Auskopplung aber auf einer bis dahin weitläufig erzählten Welt auf, die sich in sieben Staffeln innerhalb des Lego-Universums ergießt. Und da liegt das größte Problem des Films, denn diese werden komplett ignoriert und der Film stellt gewissermaßen einen Reboot dar. Dabei greift der Fim auf den selbstironischen Humor der bisher bekannten Filme zurück und Lego zieht somit seine eigene Serie durch den Kakao. Wirtschaftlich gesehen ist das nicht ihne Risiko, spaltet man doch eine geschlossene Welt in zwei auf. Die lustigere Seite des Films weist dabei die besser designten Animationen und Spielzeuge auf. Die „ernstere“ Serie und ihre Spielzeuge wirken somit gerade etwas stiefmütterlich behandelt. Mal sehen ob dort noch weitere Entwicklungen vonstatten gehen, die dann wiederum den Film ignorieren. 
Dieser erzählt eine typische Coming-of-age-Geschichte inklusive Vater-Sohn-Konflikt, die aber nur dient, um eine Parodie auf Kung-Fu-Filme sämtlicher Dekaden auszuwälzen, deren Anspielungen abermals wieder mehr auf das Begleitpersonal im Kino abzielen. Für mich als Fan solcher Filme war dies somit auch recht unterhaltsam, wenngleich nicht sonderlich ausgeklügelt. 
Im Vergleich zur Serie bleiben die (vielen) Charaktäre natürlich wesentlich blasser, es wird sich auf eine Figur konzentriert, um die klassische Aufteilung zwischen Protagonist und Antagonist herzustellen. Jedoch wird keine Spannung erzeugt, da auch der Bösewicht lediglich für die Einbringung teils ganz lustiger Späße verwendet wird. Eine wirkliche Bedrohung geht von ihm nicht aus und der wirklich größte und gefährlichste Gegner, der vollkommen unerwartet auftaucht, macht die Nonsensart des Films nochmals deutlich.

Hier hätte man angesichts des anarchischen Tons des ersten Lego-Films auch gerne mutiger sein dürfen, zumal der parodistische Ansatz insgesamt und auch besonders auf das Kunf-Fu-Kino in Teilen verloren geht.
Mit Jackie Chan hat man dann tatsächlich den wohl größten noch lebenden Vertreter des Genres an Bord. Der Prolog mit realen Schauspielern macht dabei ganz klar, dass man keine interessante Geschichte erwarten darf, sondern eine Anhäufung ironischer Anspielungen Sinn und Zweck der Veranstaltung sind. Wie man merkt, wirkte das Ganze auf mich etwas zusammengeschustert. Aber was will man auch von einem Film, der auf einer Spielzeugserie basiert, erwarten?

Die Jungs haben den Film akzeptiert, fanden ihn witzig und unterhaltsam und trennen offenbar ganz klar zwischen Film und Serie. Für mich war der Film zumindest deutlich unterhaltsamer als der dritte Cars-Teil. Aber für einen weiteren Lego-Film würde ich mir eher wieder einen inhaltlichen Rahmen wünschen, der die Parodie und das Erzählen wieder etwas kreativer angeht.

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