Trau keinem Clown
In der Kleinstadt Derry geschehen seit einiger Zeit Morde an Kindern. Bibliothekar Mike Hanlon ist äußerst besorgt, denn die Opfer erinnern ihn an seine Kindheit, als er zusammen mit seinen Freunden von einem unheimlichen Wesen namens Es terrorisiert wurde.
Beim letzten Opfer findet er ein altes Bild von Georgie, dem kleinen Bruder seines Kumpels Bill. Er ist sich sicher, dass Es wieder zurück ist und ruft seine alte Gang an, um ihm beim erneuten Kampf gegen das Böse beiszustehen. Die haben inzwischen alle Derry längst verlassen und groß Karriere gemacht. Dennoch halten sie sich an den Schwur von damals, zurückzukehren, sollte Es noch einmal wiederkommen.
Jetzt müssen sie sich als Erwachsene erneut ihren Ängsten stellen und Es ein für alle mal den Garaus machen.
Es ist einer der berühmtesten Romane von Stephen King und wurde Anfang der 90er in einer TV-Verfilmung adaptiert, die insgesamt gesehen gar nicht schlecht ausgefallen ist.
Im Fernsehen wurden daraus 2 Teile zu je 90 Minuten, so dass der komplette Film schon recht lange dauert. Da das Budget bei einer TV-Produktion logischerweise nicht astronomisch hoch ist, mussten Kompromisse eingegangen werden, um dem Buch gerecht zu werden und trotzdem im finanziellen Rahmen zu bleiben.
So gibt es praktisch keine Bluteffekte, die in diesem Fall aber auch gar nicht unbedingt notwendig sind, denn Tim Curry macht als Es eine überragende Figur, die mehr durch ihr Erscheinungsbild Grusel erzeugt als durch die begangenen Morde.
Dennoch gibt es einige schöne Stopmotion-Sequenzen und auch die animierten Fotos sehen stimmig aus. Die Darsteller sind gut besetzt, wobei gerade die Kinder den Erwachsenen doch so öfters die Show stehlen.
Enttäuschend ausgefallen ist hingegen das Ende, als die verbliebenen Freunde gehen Es als komisches Spinnenwesen kämpfen, welches irgendwie billig aussieht und so gar nicht bedrohlich. Da war man auch augenscheinlich von Seitens der Schauspieler und des Regisseurs nicht besonders glücklich damit, aber man hat eben versucht das beste daraus zu machen.
Die Länge des Films zeigt sich überraschenderweise erst in der zweiten Hälfte, in der es zu viele Füllszenen gibt, die das Tempo ausbremsen. Die ausführlichen Charaktereinführung - ein typisches Merkmal bei Stephen King - mit den Rückblenden auf die Kindheit der einzelnen Freunde sind hingegen sehr gelungen und stimmen auf die darauffolgenden Ereignisse ein.
Es ist ein guter TV-Horrorfilm, der definitiv seine Momente hat und mit einer Laufzeit von knapp 2 Stunden noch besser hätte ausfallen können. So bleibt leider ein wenig bitterer Nachgeschmack. Vielleicht gibt es ja mal ein Kinoremake, bei dem Es durchgängig als Clown zu sehen ist.