Bei diesem in der Versenkung verschwundenen Kinderhorror ist so einiges schiefgelaufen. Der unerfahrene Sean MacGregor (Irrsinn der Gewalt, Nightmare Country) hat die Inszenierung größtenteils verhunzt, den drei Drehbuchautoren Sandra Lee Blowitz, Dylan Jones und John Durren mangelt es an Ideen. Durren verkörpert übrigens auch den geistig zurückgebliebenen Ralph. Wer dem Genre etwas abgewinnen kann, sollte vielleicht lieber zu "Kinder des Zorns" oder "Ein Kind zu töten" greifen.
Papa Doc (Gene Evans) wird von allen gehasst, denn er ist ein sehr ehrgeiziger und unfreundlicher Unternehmer. In seinem großen und abgelegenen Ferienhaus veranstaltet er eine Art Familientreffen und es gilt zu besprechen wer den Chefposten in einer seiner Kliniken bekommt. Doch abends tauchen plötzlich fünf Kinder auf, die anscheinend als einzige ein Busunglück überlebt haben. Doch die kleinen Teufel haben nichts Gutes im Sinn. Auf einmal ist das Telefon tot, das Auto kaputt und die Heizung gibt den Geist auf. Die Kinder beginnen mit ihrem sogenannten Spiel und dies ist erst beendet, wenn alle Erwachsenen einen grausamen Tod gefunden haben.
Mitte der 70er Jahre dürfte MacGregors dritte und letzte Regiearbeit vielleicht noch ein wenig geschockt haben, doch der Zahn der Zeit hat stark an "Kleine Teufel" genagt. Allein das (Klein)Busunglück animiert eher zum Schmunzeln, da es einfach schlecht in Szene gesetzt ist. Der Bus überschlägt sich mehrmals, doch die Kinder haben nicht den kleinsten Kratzer, während der Fahrer tot ist und der Beifahrer verletzt. So müssen die Kinder erstmal einen langen Marsch durch die Kälte hinter sich bringen, währenddessen lernen wir die anderen Hauptfiguren kennen. Die kommen aus der Klischeekiste, denn von Unsympath, Schwachkopf, Trinkerin bis hin zum geistig zurückgebliebenen Ralph ist alles vertreten. Es folgen viele Streitereien und der Großteil der Dialoge sind unnötig und bringen das Geschehen in keinster Weise weiter. Nach einiger Zeit sind auch die Kinder am idyllischen Ferienhaus angekommen und entledigen sich ihres Arztes. Der hat den Unfall überlebt und ist ihnen gefolgt. Doch den Mord hat MacGregor mit Zeitlupe dermaßen verhunzt. Mit Hammer und Kette wird auf den Arzt eingeprügelt, doch man erkennt so gut wie nichts, da das Bild dank der Stilmittel zu verwaschen ist. Auch im späteren Verlauf macht MacGregor noch Gebrauch von Zeitlupen oder lässt das Bild einfrieren. Diese optischen Spielereien schaden dem Film mehr, anstatt ihn aufzuwerten.
Die Drehbuchautoren haben sich bei der Geschichte keinerlei Mühe gegeben, denn man erfährt über die Kinder gar nichts. Durch die Nahaufnahme des Namenschildes, welches das erste Opfer trug, wissen wir nur, dass sie in ärztlicher Betreuung waren. Sie sind einfach von Grund auf böse, jegliche Hintergrundinfos werden uns vorenthalten. Viel zu spät beginnen sie mit ihrem "Spiel", welches lautet die Erwachsenen zu dezimieren. Dabei stellen sich die Kids immerhin kreativ an. Kein Mord gleicht dem Nächsten und man geht hier ganz schön rabiat ans Werk. Mit dem Hackebeil erschlagen, die Kehle durchgeschnitten, aufgespießt, oder ob man Jemand in eine lebende Fackel verwandelt. Die Kinder sind nicht zimperlich und meist hält MacGregor voll drauf. Auch der Mord mit den Piranhas in der Badewanne ist nett erdacht. Jedoch bleibt "Kleine Teufel" meist völlig spannungslos und von den Kindern geht kaum Bedrohung aus. Auch geht es erst im letzten Drittel zur Sache, vorher hat der Zuschauer mit vielen Durststrecken zu kämpfen. Der finale Überlebenskampf ist dann einigermaßen gelungen, das bitterböse Ende kann gut gefallen. Die Darsteller stellen leider ein weiteres Manko da. Niemand kann hier richtig überzeugen, John Durren als Ralph ist gar schon lächerlich.
Hier wäre wesentlich mehr drin gewesen. Erstens mit besseren Darstellern, zweitens mit einem Drehbuchautor mit mehr Einfallsreichtum und drittens mit einem erfahrenen Regisseur, der sein Handwerk versteht. So bleibt unterirdischer 70er Jahre Horror mit einigen Brutalitäten, aber sehr spannungsarm und lahm in Szene gesetzt. Nicht mal die brauchbare Kulisse wird genutzt und der Score ist eine Katastrophe.