Glücklicherweise stammt nicht jeder Held im Science-Fiction Bereich aus dem Marvel-Universum und muss mit einem horrenden Budget zum Blockbuster hochpoliert werden.
Autor und Regiedebütant Iqbal Ahmed bleibt wesentlich bodenständiger, seine Geschichte kann sich allerdings nicht zwischen den vielen Genres entscheiden.
Bridd (Austin Hébert) ist ein unauffälliger Büroangestellter, der nach dem ersten Date mit Kollegin Charlotte (Alexis Carra) seinen Chef ermordet in seiner Wohnung vorfindet. Während der Flucht vor dem vermummten Killer erhält Bridd eine Videobotschaft von seinem verschollenen Vater, die Bridds Existenz in ein ganz neues Licht rückt…
Thriller, Action, Sci-Fi und Romanze wollte Ahmed in seinem nur 82 Minuten langen Spielfilm unterbringen, was im ersten Drittel erstaunlich gut funktioniert. Bridds spezielle Fähigkeiten deuten sich bereits am Arbeitsplatz an, ansonsten wirkt der Zwanzigjährige schüchtern und ist umso überraschter, dass die attraktive Charlotte etwas an ihm zu finden scheint. Das Paar ergänzt sich im Verlauf recht gut, nur leider wird die titelgebende Antwort bereits nach einer halben Stunde geliefert.
Weitere Twists und Turns bleiben aus, obgleich sich aufgrund der Vorgeschichte der Hauptfigur noch einige Möglichkeiten angeboten hätten (Vater unauffindbar, Mutter kurz nach der Geburt verstorben). Entsprechend konturlos bleiben auch die Angreifer, die ein wenig wie Space Ninjas aussehen, mit ihren undurchsichtigen Motorradhelmen und den sichelartigen Klingen. In diesem Kontext sind einige kurze Fights okay choreographiert, doch bis auf einen Kehlenschnitt und ein paar Kratzer sollte man nicht zuviel erwarten und auch die Spezialeffekte fallen recht minimalistisch aus, denn außer hell aufleuchtenden Augen ist da nichts.
Der unausgegorene Genremix wird Ahmed zusehends zum Verhängnis, da die romantischen Anteile stets die Spannung herausnehmen, die Sci-Fi-Elemente oberflächlich abgehandelt werden und für einen Thriller schlicht zu wenig Abwechslung geboten wird, zumal das Katz-und-Maus-Spiel komplett vorhersehbar abläuft und einige auffallend dämliche Verhaltensweisen aufweist. Der Score schafft nur wenig Abwechslung und auch die Kulissen von Danville in Virginia geben bis auf einen ansprechenden Herbstwald nicht allzu viel her.
Zumindest ist handwerklich nicht viel anzukreiden, da der Streifen optisch vieles richtig macht und nicht allzu sehr nach Low Budget aussieht. Auch darstellerisch gewinnt der Stoff ein wenig durch die Natürlichkeit der Mimen, welche gut miteinander harmonieren.
Zunächst spannend und unterhaltsam aufgebaut, verliert das Werk trotz seiner gelungenen Prämisse immer wieder an Fahrt, es mangelt an Ecken und Kanten, an Überraschungen sowieso. Gute Ansätze münden in wenig originellen und durchweg vorhersehbaren Bahnen, so dass von dem Film auf Dauer nichts hängen bleiben wird.
5 von 10