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Regisseur Tomas Alfredson hat bereits mit "So finster die Nacht" bewiesen, dass er Geschichten erzählen kann. An ihm liegt es offensichtlich nicht, dass dieses sehr unfertig wirkende Produkt von einem Film herausgekommen ist.

Etwa die erste Hälfte der Spielzeit, die Einleitung und Charaktervorstellung wirkt noch kohärent, dann entsteht das Gefühl es mit einem anderen Regisseur zu tun zu haben.
Denn hier fehlen ganz offensichtlich logische Schnittstellen, was so gar nicht zu der bisherigen Erzählweise oder dem Regisseur allgemein passen will.

Was die Schlussfolgerung zu lässt, dass hierfür andere verantwortlich waren als der Spielleiter.

An den Drehbuchschreibern liegt es nicht, wie man im Netz nachlesen kann...
Angeblich (Quelle imdb Trivia) sagt der Regisseur dazu, dass die Produktion übereilt war, er zu spät an Bord kam und 15% des Drehbuchs nicht verfilmt wurden. Des weiteren wurden die Dreharbeiten in Schweden verkürzt, damit die Produktion nach London ziehen konnte, was die Geschichte kompromittierte.

Was einem deutlich erklärt warum hier Logiklöcher klaffen und zugleich die Hoffnung auf eine schlüssige Langfassung zunichte macht.

Bleibt zu hoffen, dass Tomas Alfredson Konsequenzen daraus zieht und wieder in Schweden dreht, wo er eine bisher beste Arbeit abgeliefert hat. Medienstudenten, die Baukastenfilmchen
in Hollywood drehen, haben wir nun mal mehr als uns lieb sein kann.

Schade um den Film. Als mündiger Konsument sollte man gut überlegen was man bezahlt, damit die Studios umdenken und den Kreativen wieder Luft zum Atmen lassen, wie es in den 70ern
selbst bei Hollywood System-Produktionen noch der Fall war. Als die Konsumenten eben aber auch noch mündiger waren und nicht alles Vorgesetzte schluckten.

FAZIT:
was einem nach Abzug der beschriebenen Drehbuchlücken hier bleibt ist ein visuell schön umgesetzter Serienmörder Krimi dem man eher unteres Fernsehniveau attestieren muss, wenn man bedenkt was an Schwedenkrimis sonst so im TV läuft.

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