Anna und die Apokalypse von John McPhail ist ein Weihnachtsfilm der etwas anderen Art – und genau das macht seinen besonderen Reiz aus. Statt besinnlicher Stimmung und vorhersehbarer Romantik serviert der Film eine wilde Mischung aus Zombie-Horror, schwarzer Komödie und Musicaleinlagen. Heraus kommt dabei nichts Geringeres als das erste echte „Zombical“, das Genregrenzen mit sichtbarer Freude sprengt.
Die Handlung selbst bleibt dabei bewusst bodenständig. Eine Zombie-Apokalypse bricht über eine Kleinstadt herein, während die junge Anna ganz andere Sorgen hat als das Ende der Welt. Die Story überrascht nicht mit großen Wendungen oder dramatischen Höhepunkten, funktioniert aber als solides Fundament für das, was den Film wirklich auszeichnet: seinen Tonfall und seine Inszenierung.
Die eingestreuten Songs und Choreografien verleihen dem apokalyptischen Chaos eine erstaunliche Leichtigkeit und Frische. Gerade der Kontrast zwischen blutigen Zombieattacken und fröhlichen Musicalnummern sorgt für viele originelle Momente und hebt den Film angenehm von klassischen Genrevertretern ab. Dabei wirken die Musiknummern nicht aufgesetzt, sondern fügen sich überraschend harmonisch in das Gesamtbild ein.
Auch schauspielerisch weiß Anna und die Apokalypse zu überzeugen. Allen voran Ella Hunt in der Titelrolle verleiht Anna Charme, Glaubwürdigkeit und emotionale Tiefe. Sie trägt den Film mühelos und sorgt dafür, dass man trotz aller Absurdität mit den Figuren mitfühlt.
Unterm Strich ist Anna und die Apokalypse kein inhaltlich tiefschürfendes Meisterwerk, aber ein mutiger, unterhaltsamer und ungewöhnlicher Weihnachtsfilm, der mit viel Herz, Humor und musikalischer Energie begeistert. Wer Lust auf Zombies, Songs und Weihnachtslichter in einer völlig neuen Kombination hat, sollte diesem Film definitiv eine Chance geben.