Dämonen und Wunder
Krieg, Genozid, Hass und Verwüstung, Themen, die liegen schwer im Magen,
kann man den Versuch auf Netflix mit diesem metaphorischen Survival-Horror wagen?
"The Maus" taumelt irritiert zwischen Gänsehaut und keine Ahnung,
ist er nun Drohung, Sortierung oder Warnung?
Den Dämonen aus der Vergangenheit entkommt man nicht,
sich ihnen zu stellen ist wohl unsere Pflicht.
Egal ob im Wald Bosniens oder auf dem Spielplatz in Berlin,
dieser surreale Trip beackert dich mit Zähnen und Knien.
Manchmal werden Erinnerungen wach von "Pan's Labyrinth" bis "mother!",
dieser Überlebenskampf ist eher (Kopf-)Ficker als Lover.
Anspruchsvoll und anstrengend, eine eindringliche Erfahrung,
danach bekommen so einige konfuse Ideen ihre Nahrung.
Gespickt mit gruseligen Erscheinungen im Hintergrund des Bildes,
im Endeffekt bleibt es aber bei Vermutungen und Rätseln, es fehlt wirklich Wildes.
"The Maus" ist ambitioniert und macht es einem nicht leicht,
man merkt die lobenswerte Intention, zu sein alles andere als seicht.
Den Machern lagen die Themen wohl aus eigener Vergangenheit dicht am Herzen,
kann man da die Überhand nehmende Konfusion nicht verschmerzen?
Naja, Interesse und Theorien blieben zwar am Leben,
doch werde ich ihn mir sicher nicht nochmal geben.
Dazu blieb er zu vage, zu quälend und zu wütend,
zu seinen eigenen Gedanken und Mustern ist er ein wenig zu behütend.
Fazit: ein intensive Metapher auf... ja was denn wirklich? "The Maus" ist ein Erlebnis, aber keines das durchgängig positiv hängen bleibt. Atmosphärisch positiv eindringlich, metaphorisch negativ umständlich. Einen Versuch wert für selbstbewusste Metapher-Fans und Kriegshistoriker.