Einer der etwa zweihundert (!) italienischen oder in Co-Produktion entstandenen sogenannten "spy-movies", um auf den Erfolg der James Bond Filme mitzureiten.
Allerdings hatte ich mir von Alberto Lattuada etwas mehr erwartet, kenne ich ihn doch als Regisseur von ansonsten deutlich überdurchschnittlichen Produktionen mit gewissem Anspruch. Aber vielleicht war es auch nicht unbedingt sein Genre.
Vordergründig stimmt vieles. Gute Schauspieler wie Patrick O'Neal als Agent passt gut in der Rolle und Donald Pleaseance als Bösewicht sowieso. Als Bondgirls äh sorry ich meine Matchlessgirls haben wir die hübsche Ira Fürstenberg und die von mir aus noch attraktivere Nicoletta Machiavelli. Henry Silva als Nebendarsteller rundet das Paket ab (obwohl er nicht viele Szenen hat).
Viele Ortswechsel wie es sich in diesem Subgenre gehört, passender Soundtrack von Ennio Morricone und Spezialeffekte, die zwar nicht besser sind als im Film "Der Unsichtbare" aus den 30er Jahren, aber auch schon damals gut waren (schliesslich geht es um einen Ring der unsichtbar macht).
Als weiterer Pluspunkt zählt für mich der stellenweise wirklich gute Humor. Wie z.B. "Haben sie mir auch so ein Gadget, mit dem ich jederzeit mit ihnen kommunizieren kann, Sie wissen schon, wie James Bond einen hat?" "Wozu? Gebrauchen Sie das Telefon, wenn sie mit mir reden wollen, ich bin ständig in meinem Büro erreichbar". Oder wenn O'Neal von den Chinesen brutal gefoltert wird und der chinesische Vorgesetzte meint, diese Folter sei schrecklich und kaum auszuhalten ( zum zuschauen) und darauf eine Beruhigungsspritze bekommt. Auch lustig wenn er wieder in Amerika landet, die Amerikaner die gleichen Foltermethoden anwenden (weil sie meinen O'Neal sei ein feindlicher Spion) und sagen, sie haben diese von den Chinesen gelernt.
Das grosse Problem sehe ich in den viel zu langsamen Ablauf der Story. Es fehlt einfach an Tempo. Nahezu alle Szenen sind zu lang geraten. Eine Straffung um wenigstens zehn bis fünfzehn Minuten hätte dem Film sehr gut getan (der Film dauert ca. 110 Minuten). So plätschert der Film quasi von einer guten Idee zur anderen. Nur die Autoverfolgungsjagd am Schluss ist sehr gut (mit dem richtigem Tempo) gefilmt. So hätte der ganze Film aussehen müssen, dann hätten wir es beinahe mit einem sehr gelungenen James Bond Imitat zu tun. Für Freunde dieses Subgenre dennoch empfehlenswert. (6/10).