Weltuntergangsfilme gibt es viele und meistens sind sie auch ziemlich gleich gestrickt, die komplette Menschheit wird von etwas bösartigen heimgesucht, meist aus dem Weltall wie ein Asteroid, eine Alienarmee oder sie steht einfach ganz und gar vor einer neuen Eiszeit etc. und dann gibt es da nur noch eine kleine handvoll Menschen, meist Amerikaner (müssen wohl die besseren "Helden" sein), die dann noch allein die Welt retten können. Natürlich muss man dann noch allerhand spektakuläre und zumeist unrealistische Action mit einbringen und das alles am besten noch mit einer schön kitschigen Liebesgeschichte würzen! Schon ist das Weltretten al'a Hollywood perfekt.
Ok, "The Core" ist jetzt auch kein Sprung in eine komplett andere Richtung, aber wie ich finde doch schon eine gelungene Abwechslung. Da wir hier keinen Kitsch ertragen müssen, wie "ehrenvoller Vater rettet noch schnell Familie, bevor die Welt untergeht"(?!) oder halt die übliche Sülze zwischen Männlein und Weiblein, wozu auch in der noch so gefährlichen Situation Zeit zu sein scheint. Auch wird fast komplett auf überflüssige Action verzichtet (wie... hmm, braucht man auf einem Asteroiden wirklich eine Gatling Gun?) und sich mal auf das wesentliche konzentriert wird. Nämlich die Ursachen und Lösungen der Katastrophe. Zwar halte ich das schmelzen der "Golden Gate Bridge" für einen übertriebenen Effekt, aber dafür ist der gesamte, weitere wissenschaftliche Hintergrund plausibel und technisch sehr schön in Szene gesetzt. Es muss zwar nicht alles Stimmen (es ist ja auch alles noch weitgehend unerforscht), aber es sind dennoch sehr gute Theorien und allemal besser als spontan einfrierende Hubschraubertreibstoffleitungen oder Schiffe in der New Yorker Innenstadt. Was hauptsächlich der großartigen Unterstützung angesehner (echter!) Professoren zu verdanken ist, die mit ihren Theorien den gesamten Film eine höhere Glaubwürdigkeit als der meisten Konkurrenz gegeben haben. Wer mir nun erklärt das doch alles absolut utopisch sei was dort gezeigt wird. Dem sei gesagt, das man das auch vor 60 Jahren von Menschen auf dem Mond gedacht hat oder vor 120 Jahen von Unterseebooten.
Also für mich ein zwar auch kein 100% perfekter Film aber jenseits vom üblichen Hollywoodkitsch funktioniert er sehr gut. Vorallem für Theoretiker und für Menschen die auf etwas mehr Authensität stehen empfehlenswert. Augenzwinkermomente inklusive.
Wer jedoch auf reine Unterhaltung aus ist, der sollte das Weltretten im Heimkino, lieber wieder Bruce Willis und Co. überlassen.