Review

In einer amerikanischen Großstadt
sterben am helllichten Tag Menschen, die einen Herzschrittmacher tragen. In
England verwandeln sich nach Körner suchende Tauben in blutrünstige Vögel à la
Hitchcock und bringen den gesamten Verkehr zum Erliegen. Überall auf der Welt
entladen sich monströse Gewitter. Was ist bloß mit der guten alten Mutter Erde
los? Ist sie wahnsinnig geworden? Sind das die Auswirkungen des
Treibhauseffektes oder von Ill Nino? Der geniale Geophysiker Dr. Josh Keynes
kommt hinter des Rätsels Lösung: Der Erdkern dreht sich nicht mehr! Die Folge:
Die elektromagnetischen Felder unseres Heimatplaneten verringern sich und die
Erde wird in innerhalb kürzester Zeit zerstört werden. Doch Rettung naht. Ein
Team von Wissenschaftlern versucht todesmutig mit Hilfe eines unterirdischen
Torpedos und einigen Atombomben die Erde zur Rotation zu bewegen…Die Existenz
unserer Spezies und aller anderen niederen Kreaturen auf diesem Planeten hängt
am seidenen Faden.

Klingt ziemlich abstrus, diese
Geschichte. Und als ob das noch nicht genug wäre, wird der Betrachter mit
weiteren Kuriositäten konfrontiert. Da landet ein Spaceshuttle mitten in Los
Angeles, ohne dass jemand getötet oder gar verletzt wird, ein einsamer
Wissenschaftler in der Wüste haben das Patentrezept für ein Raumschiff, dass
den Strapazen einer Reise zum Mittelpunkt der Erde standhalten kann und Wale
entpuppen sich als Lebensretter. Über derartig hanebüchene Ereignisse könnte man
hinwegsehen, denn immerhin ist „The Core“ ein Action-Science-Fiction-Film, und
von solchen Filmen sollte man nicht zuviel Realismus erwarten.



Doch die Story ist nicht nur
schier unglaublich, sie ist auch äußerst kompliziert. Denn natürlich geht bei
diesem Versuch die Erde zu retten, so ziemlich alles schief, was auch schief
gehen kann. Um die Hindernisse, die sich während der Fahrt ins Erdinnere
ergeben, zu überwinden, tüfteln die geistreichen Wissenschaftler geniale Pläne
aus, die ein nicht in Geologie, Physik oder sonstigen Naturwissenschaften
promovierter Mensch (und zu dieser Sorte gehört der Durchschnittskinogänger)
nicht unbedingt sofort nachvollziehen kann (vor allem während eines rasanten
Action-Films). Da fragt sich der Laie, ob da auch alles mit rechten Dingen
zugeht. Und zu allem Überfluss macht die Erkenntnis, dass der Mensch durch
Projekt Destiny (eine Erklärung muss es ja für den Stopp der Erdkernrotation
geben…) selbst schuld ist an seinem eigenen Untergang, die Story auch nicht
leichter.



<!--[if !supportEmptyParas]--><!--[endif]--> Die Inhaltsangabe des DVD-Covers
preist eine „absolute Starbesetzung“ an...Naja, immerhin ist mit Hilary Swank
eine mittlerweile zweifache Oscar-Preisträgerin unter den Mimen vorhanden. Swank
spielt ihren Part weitaus angemessen, aber warum sie sich für einen solch
absurden Streifen verpflichten ließ, bleibt mir ein Rätsel. In weiteren Rollen
kann der Zuschauer Aaron Eckhart, Delroy Lindo, Stanley Tucci und Alfre Woodard
beäugen. Meiner Meinung nach ist es nicht vermessen, zu sagen, dass diese
Ansammlung von Schauspielern definitiv keine „absolute Starbesetzung“ ist.
Nichtsdestotrotz muss man jedoch eingestehen, dass sie ihre Rollen sehr
ordentlich darstellen.





<!--[if !supportEmptyParas]--> <!--[endif]-->Noch kurz was zur Visualisierung:

Der Hauptteil des Films spielt
sich im Erdmantel bzw. -kern ab. Deshalb lebt der Film von seinen
Spezialeffekten. Da noch niemand in solche Sphären eingedrungen ist, kann ich
nicht beurteilen, ob die computergraphische Darstellung des Erdinneren gelungen
ist oder nicht; bizarr ist sie allemal. Die restlichen Szenen in denen
Spezialeffekte verwendet wurden, wie zum Beispiel die Notlandung des
Spaceshuttles, die Zerstörung der Golden Gate Bridge und etwaige Explosionen sind gelungen.





<!--[if !supportEmptyParas]--> <!--[endif]-->Fazit:

“The Core“ krankt an der Überlastung des Drehbruhs. Jedoch
schafft es der Film stellenweise Spannung zu erzeugen, da sich diese
neuzeitliche Variante von Jules Vernes „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ als
sehr rasant erweist, die Ereignisse überschlagen sich immer wieder . Auch ein
Pluspunkt ist die Zusammensetzung der, zwar zum Teil überspitzt dargestellten
Charaktere, die kaum Langeweile aufkommen lässt. Andererseits „empfiehlt“ sich
die Gruppenkonstellation durch äußerst flache Dialoge, sodass der Ernst der
Lage, in der sich die Truppe befindet, ins Lächerliche gezogen wird. Auch wenn der
Film mit viel pathetischer Dramatik und versehen wurde.

Immerhin: Wenn man diesen Film letztendlich nicht allzu ernst nimmt,
findet man in „The Core“ ein kurzweiliges Vergnügen. 4/10 Punkte

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