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Pumping Aluminium

In "Generation Iron 2" reiste Regisseur Vlad Yudin mehr denn je um den Globus, um dem Zuschauer die eigenartige Welt des Bodybuildings näher zu bringen. Neben dem schon aus dem Vorgänger bekannten Kai Greene werden zahlreiche neue Talente der Szene beleuchtet, diesmal sogar Frauen und eine saudische Firma und Social Media-Stars, die die Subkultur auf ein komplett neues Level gehievt haben. Ob es ein anstrebsames Level ist, ist umstritten und muss jeder selbst entscheiden. Doch für Kraftsportler und Fitness-Freaks ist "Generation Iron 2" ein Massemonster, dem man gerne beim Sich-Aufpumpen beobachtet. Nicht mehr ganz so frisch wie der Vorgänger, etwas weiter gestreut und weniger konzentriert auf die absolute Weltspitze, doch gute Unterhaltung über eine faszinierende Berufung hat Yudin wieder erreicht.

Kai Greene rutscht nun etwas mehr in den Hintergrund, doch er strahlt noch mit am meisten Sicherheit und Cleverness aus. Internetstars ala Rich Piana oder Eric Moger sind da schon etwas flacher, naiver und hohler, doch nicht minder interessante Charaktere. Vielleicht bietet "Generation Iron 2" sogar das bunteste Paket an Kraftstars der Reihe. Ein paar mehr Bilder vom eigentlichen Training hätten zwar nicht geschadet und ein richtiger Höhepunkt bleibt fern, vor allem im schwammigen letzten Drittel. Sein Ziel erreicht die Doku trotzdem: die facettenreiche und ständig wachsende Welt des BodyBuildings näher zu beleuchten, zu zeigen was (trotz unfassbarer Mengen an Steroiden!) für ein Wille hinter all dem steht und nichts von alleine geht. Wut, Schweiß, Tränen, proteinreiches Essen und eine gesunde Lebensweise belegen dies mit "Generation Iron 2" ist abwechslungsreich genug, um seine Laufzeit kräftig zu füllen und allen Anhängern das zu geben, wonach sie lechzten. Muckis, Missverstandene, Monster. Einen interessanten Blick dahin, wo es hingehen könnte. Und das muss nicht immer größer, breiter, schwerer zu sein.

Fazit: die Neugier auf und Leidenschaft für den Sport merkt man immer noch. Zudem bereichern ein paar kontroverse Gestalten das massige Geschehen. Doch im Endeffekt ist man mit dem direkten Vorgänger und vor allem dem Arnie-Original besser bedient. Für Fans des ungesunden Muskelaufbaus trotzdem ein Pflichttermin.

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