Jackie Kallen ist schon ihr ganzes Leben ein großer Box-Fan. Damals in ihrer Kindheit hatte sie lieber ihrem Onkel Ray Ray, der ein Weltklasse Boxer war, beim Training zugeschaut, anstatt mit Puppen zu spielen. Nun, zwanzig Jahre später, arbeitet sie als Sekretärin für den Boxhallenbesitzer Irving Abel. Es ist zwar nicht der beste Job, aber wenigstens ist sie so in ihrer Welt, darf sich umsonst Kämpfe anschauen und lernt außerdem auch alle Leute im Boxsport kennen. So lernt sie... auch unter anderem den arroganten Box-Promoter Sam LaRocca kennen, für den nur Erfolg zählt und nichts anderes.
Die Promoterin ist ein herziges Boxerdrama, denn wir bekommen gleich doppelt eine Cinderella Story präsentiert. Zum einen von der engagierten Sekretärin, die zum allseiits bekannten Manager mutiert (die Geschichte beruht dabei sogar auf wahren Begebenheiten), zum anderen vom Jungen von der Straße, der durch seine Klopperkünste aus dem Milieu entkommen kann und zum Profiboxer aufsteigt.
Ungewohnt ist dabei die Besetzung der Heldin mit Meg Ryan, die ja sonst eher in romantischen Komödien spielt und hier mal fast zur Abwechslung einen Charakter spielt, der doch einige Ego Probleme mit sich rumschleppt. Mit Charles S. Dutton, der auch Regie führte, bekommt sie aber einen routinierten Partner, was zusammen mit Boxer Omar Epps ein sympathisches Trio ergibt. Zudem wurde sehr auf realistische Boxszenen geachtet, was auch glaubhaft rübergebracht wird. Eine Art Rocky Light ist ja auch was gutes.
Die Story allerdings kommt gelegentlich naiv und klischeebeladen rüber. Arbeite hart und du kannst alles schaffen scheint da die angestrebte Message zu sein, garniert mit einem Schuß Feminismus. Das Geschehen ist mühelos minutiös vorhersehbar und ob jetzt der nett gewordene Luther oder sein puertoricanischer Ekelkonkurrent den finalen Weltmeisterschaftskampf gewinnt wird auch niemanden ernstlich überraschen.
Bis zum arrangierten Happy End vergeht die Zeit aber ercht flüssig, auch wenn ich die Promoterin nicht gerade zu den Meilensteinen der Sportdramen zählen würde. Der Film bietet eine nett arrangierte Handlung, einfache Moral aber kaum memorable Szenen.
6/10