The Mimic (2017)

Ey, äffst du mich nach?!

Die Asia-Horrorwelle ist längst abgeebbt, viel eher kommen nun momentan aus Korea und Co. düstere Thriller. Doch „The Mimic“ ist ein recht klassischer Geisterschocker. Es geht um ein bisher als Fabelwesen eingestuftes Monster aus dem Wald, das meisterhaft Stimmen imitieren kann. Zur gleichen Zeit findet ein um ihren abhanden gekommenen Sohn trauerndes Pärchen ein kleines Mädchen im Wald, das vor allem die Mutter schnell um den Finger wickelt. Doch als dieses süße Etwas auf einmal ihrer wirklichen Tochter, vor allem stimmlich, immer ähnlicher wird, beginnen Misstrauen und Angst zu wachsen...

„The Mimic“ spielt wie etliche seiner Kollegen mit der Angst und der Schuld und dem Stress einer Mutter. Das macht natürlich vor allem bei Eltern einen bleibenden, nachvollziehbaren Eindruck. Selbst wenn hier die Protagonistin unsere Geduld mit ihrer Naivität und ihrem oft fragwürdigen bis unsinnigen Verhalten manchmal arger beansprucht als ein Neugeborenes. Doch grundsätzlich sind die Beziehung und vor allem das gebeutelte Pärchen glaubhaft dargestellt. Die Legende an sich ist interessant, die Machart ist durchgehend hochwertig und der nachahmende „Tiger“ bzw. Schamane ist ein echte Bereicherung für den stetig wachsenden Kanon an ikonischen Gruselerscheinungen. Durch das Thema mit den Stimmen wurde sich sogar bei der deutschen Synchro mal Mühe gemacht, was bei asiatischen Produktion leider eher Ausnahme als Regel ist. Der Ausgang ist zwar schnell vorgezeichnet und die Mutter kann wie gesagt nerven, doch es wird sich immerhin nicht nur auf plumpe Jumpscares verlassen und allgemein passt die Atmosphäre. Vor allem dank eines wirklich alptraumhaften Bösewichts. Da überlegt man dreimal, ob man runter rennt, wenn sich deine Liebsten rufen. Erst recht, wenn sie eigentlich neben dir im Bett liegen...

Fazit: Stimmbandsalat aus der Hölle - „The Mimic“ ist asiatischer Grusel mit einem fiesen „Monster“ und starker Einbindung von Emotionen. Für Exotik dann aber doch irgendwie sehr bekannt... Ein schauriger Snack, mit ein paar Minuten zu viel auf der Uhr.