In einem kleinen Vorort von Buenos Aires geht Seltsames vor sich, denn mehrere Anwohner einer Straße werden wiederholt von übernatürlichen Ereignissen geplagt: Gerade vernimmt die Hausfrau Clara noch undeutliche Stimmen aus dem Abfluss in der Küche, da wird ihr Ehemann Juan am nächsten Morgen auch schon Zeuge, wie sie unter der Dusche von Geisterhand brutal ermordet wird, sein Nachbar Walter sieht sich im heimischen Schlafzimmer von einer unheimlichen Gestalt verfolgt, und nachdem der kleine Sohn der Nachbarin Alicia von einem Bus überfahren wird, sitzt dessen Leichnam ein paar Tage nach der Beerdigung schon wieder am heimischen Küchentisch... und alles deutet darauf hin, dass dieser sich selbst wieder aus seinem Grab gebuddelt hat. Nachdem Juan wegen Mordverdacht in Haft genommen wird, bekommt er Besuch von dem Forensiker Jano sowie den beiden Parapsychologen Dr. Albreck und Dr. Rosenstock, die von ihm Näheres über die merkwürdigen Verkommnisse in seiner Straße erfahren wollen. Gemeinsam mit Alicias Ex-Freund, dem Polizisten Funes, bezieht Rosenstock kurz darauf Stellung in dem Haus der trauernden Mutter, um am Ort des Geschehens Nachforschungen anzustellen, während Dr. Albreck eine ganz eigene Theorie über die wahre Natur der geisterhaften Ereignisse hat... Bevor Damián Rugna mit "When Evil Lurks" international mal so richtig Aufmerksamkeit erregen konnte, hat er mit seiner 2017er-Genre-Fingerübung "Terrified" bereits eine mehr als beachtliche Talentprobe und einen Beweis dafür abgeliefert, dass er es versteht, auch abgegriffene Grusel-Set-Ups extrem effektiv und ziemlich eigen zu inszenieren und auf den ersten Blick harmlos scheinende Alltags-Situationen in kurzer Zeit in Richtung schieren Terrors eskalieren zu lassen. Gänzlich anders als die meisten anderen Geisterhaus-Streifen, die da in Slow-Burner-Manier bemüht sind, zunächst eine gewisse Atmosphäre zu erzeugen, geht "Terrified" allerdings schon von Anfang an direkt in die Vollen und liefert bereits nach nur wenigen Minuten den ersten echt horriblen Moment, der auch wunderbar gut funktioniert. Okay, inhaltlich ist das alles sicherlich nicht wesentlich gehaltvoller als andere Genre-Vertreter, aber zum einen kann einem die beinahe Nonstop-Abfolge von derart gekonnten Schocks (und ich meine auch Schocks und KEINE lauen Jump-Scares!) schon mächtig an die Nieren gehen und zum anderen kippt die Art der Bedrohung, die man da zunächst als aggressiven, vermeintlich übernatürlichen Spuk à la "Poltergeist" ausgemacht zu haben glaubt, zum Ende hin in eine ganz andere Richtung... und sorgt damit doch nochmal für eine kleine Überraschung, auch wenn Details und Hintergründe wirklich nur vage umrissen werden und man sich zwischen den Zeilen viel selbst zusammenreimen muss. Weniger spannend ist "Terrified" deswegen aber nicht. Die unchronologische Erzählweise der ersten Hälfte erinnert ein wenig an Takashi Shimizus "Ju-on: The Grudge", doch im direkten Vergleich ist "Terrified" doch der wesentlich bessere Horrorfilm, der die Klaviatur des Schreckens sehr viel virtuoser beherrscht und mit einer wesentlich unheimlicheren Schreckgestalt aufwartet, die sämtliche schwarzhaarigen Geistermädels alt aussehen lässt. Ergo: Der Titel verspricht echt nicht zu viel...!
8/10