"Devdas“: Ein opulentes Epos mit filmischen und musikalischen Höhepunkten
Sanjay Leela Bhansalis "Devdas“ von 2002 ist ein filmisches Meisterwerk, das für seine visuelle Opulenz und seine emotionale Tiefe gelobt wurde. Neben dem eindrucksvollen Set-Design und den beeindruckenden Darbietungen der Hauptdarsteller sticht der Film auch durch seine bemerkenswerte Filmmusik und die technischen Herausforderungen der Produktion hervor.
Das visuelle Design von "Devdas“ ist ein Paradebeispiel für opulente Filmästhetik. Nitin Chandrakant Desai, der für die Sets verantwortlich war, schuf einige der aufwendigsten Kulissen der indischen Filmgeschichte. Besonders hervorzuheben ist Chandramukhis Bordell, das mit seinen goldenen, kunstvoll gestalteten Kuppeln und dem prunkvollen Kronleuchter eine überwältigende visuelle Wirkung erzielt. Die Inspiration durch die Dilwara-Tempel und die intensive Recherche über britische und indische Architektur dieser Zeit verliehen den Kulissen eine authentische und dennoch verführerische Aura.
Die Dreharbeiten stellten eine immense technische Herausforderung dar. Der Kameramann Binod Pradhan, der für seine akribische Arbeitsweise bekannt ist, benötigte zwei Tage für die Beleuchtung der Sets. Besonders erwähnenswert sind die aufwendigen Dreharbeiten der Bahnszenen in Bikaner und die Verwendung eines künstlichen Sees um Chandramukhis Bordell, der mehrfach in Brand geriet – möglicherweise aufgrund der intensiven Beleuchtung.
Die musikalische Untermalung von "Devdas“ ist ein weiterer Höhepunkt des Films. Die gesamte Soundtrack-Komposition stammt von Ismail Darbar, der bereits bei Bhansalis "Hum Dil De Chuke Sanam“ mitgewirkt hatte. Die Musik wurde von Nusrat Badr geschrieben, wobei einzelne Lieder von Birju Maharaj komponiert wurden. Die Lieder, die von prominenten Künstlern wie Lata Mangeshkar, Kavita Krishnamurthy und Shreya Ghoshal gesungen wurden, zeichnen sich durch ihre klassische Tiefe und emotionale Resonanz aus. Die Kritiker lobten besonders die Verwendung klassischer Instrumente und die „reichtumreiche“ Komposition, die Darbar in seinen Stücken einfing. Der Song „Maar Dala“ erfreute sich großer Beliebtheit und erreichte hohe Platzierungen in den Musikcharts. S. Sahaya Ranjit von India Today lobte insbesondere Ghoshals „melodische Stimme“ und den Einsatz traditioneller Instrumente.
Trotz der beeindruckenden technischen und musikalischen Errungenschaften gibt es wesentliche Schwächen in "Devdas“. Die opulente visuelle Gestaltung und die lange Spieldauer von fast drei Stunden können manchmal den emotionalen Kern der Geschichte überlagern. Die vielen Lieder und Tanznummern, obwohl ästhetisch beeindruckend, tragen nicht immer zur Handlung bei und können die Erzählung strecken.
"Devdas“ hat sich als eines der bedeutendsten Werke von Sanjay Leela Bhansali etabliert. Der Film wird oft als das ultimative Liebesepos beschrieben, das die Würde und Tiefe der Liebe auf unvergessliche Weise thematisiert. Bhansali selbst bezeichnete den Film als eine zeitlose Liebesgeschichte, die selbst in einer modernen Welt, in der die Tabus von damals keine Rolle mehr spielen, relevant bleibt. Der Film hat die Darstellung von Liebe in der indischen Filmgeschichte neu definiert und ist für seine unerschütterliche Darstellung der Liebe bekannt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass "Devdas“ ein meisterhaftes Werk der filmischen Kunst ist, das durch seine opulente Ausstattung, seine kraftvollen Darbietungen und seine bemerkenswerte Musik besticht. Bhansalis Vision, ein opulentes, aber emotional tiefgründiges Epos zu schaffen, erreicht viele seiner Ziele, könnte jedoch durch eine etwas zurückhaltendere Herangehensweise an die visuelle Pracht und eine straffere Erzählweise noch wirkungsvoller gewesen sein. Der filmische und kulturelle Einfluss von "Devdas“ hat ihn zu einem bleibenden Klassiker des indischen Kinos gemacht.