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Im Ringen um die übelsten Sharkploitation-Beiträge liefern sich SyFy und Asylum seit Jahren ein Rennen um die schlechtesten Effekte. Dabei setzt Regisseur und Co-Autor Griff Furst sogar auf eine Haiflosse ohne Kielwasser und schießt nicht nur damit den Vogel ab.

Als Rob mit seinem Onkel das Windrad in der Nähe ihres Trailer Parks anzapfen will, um dem Immobilienmogul Deconnard eins auszuwischen, lässt dieser just den Park überfluten. Mit den Wassermassen kommt ein weißer Hai, der den letzten Überlebenden ans Leder will…

Eine drollige Idee, die ersten Szenen in der Wohnwagensiedlung aus zwei unterschiedlichen Perspektiven zu präsentieren, bis es zur Überflutung per Explosion kommt. Indes wurde der Hai „irgendwie vom Ozean rein getrieben“, da er sich bekanntermaßen häufiger in Louisiana aufhält und wahlweise auch mal Supermärkte aufmischt.

Die Figuren bilden ausschließlich derbste Redneck-Klischees, wobei die wenigen Überlebenden eine durchaus sympathische und unterhaltsame Truppe bilden. Mit einem Cameo erinnert Tara Reid an „Sharknado“, während ein Cowboy ordentlich das Lasso schwingt und ein korpulenter Gottesfürchtiger nahezu jede positive Aktion lobpreist. Derweil entpuppt sich Rob rasch als Held, denn mit genügend Klebeband können Rednecks nicht nur paddeln, sondern womöglich die ganze Welt retten.

Zwar ist ein latent flottes Tempo gegeben, jedoch ist es um den Hai und die dazugehörigen Effekte ganz übel bestellt. Allerorten sind CGI auszumachen, selbst kleine Flammen stammen aus dem Rechner. Etwaige Fressszenen spotten jeder Beschreibung, denn da wurde lediglich so etwas wie ein blutiger Körper in die Landschaft geworfen. Selbst ein Ritt durchs Wasser wurde billig getrickst, da das Pferd zu keiner Zeit komplett zu sehen ist und der Schauspieler während dieser Szenen womöglich auf einem Karussellpferd saß.

Demgegenüber sieht die Kulisse des überfluteten Parks mit einigen Wohnwagen mit Wasser bis unters Dach recht gelungen aus und obwohl der Farbfilter zwischen Braun und Orange etwas überstrapaziert wurde, wirkt die Kulisse einschließlich des Schlammwassers weitgehend glaubhaft. Dies gilt auch für die Mimen, die größtenteils mit sichtlicher Spielfreude bei der Sache sind.

Selbstredend sind bei einem solchen Unterfangen ausschließlich Trashfans gefragt, die bei miesen Effekten und einigen dummen Sprüchen nicht automatisch zum permanenten Kopfschütteln neigen. Den sprichwörtlich unter Strom stehenden Hai kann man genauso wenig ernst nehmen wie die stereotypen Antagonisten und die hanebüchene Geschichte, die zum Showdown eine groteske Steigerung nach der anderen beinhaltet.
Anspruchslose Gemüter könnten folgerichtig ihren Spaß haben.
6 von 10

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