Review

Folgende Review enthält möglicherweise Spoiler, die den zweifelhaften Genuss dieses mieserablen Streifens aber auch nicht weiter schmälern dürften, von dem her lest ruhig...

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Dass falsche Moral einen Film kaputt macht ist klar, aber so schlimm wie in diesem Film wurde das sicher noch nie präsentiert.

Es geht um zwei Teens unterschiedlicher Gruppen an einer amerikanischen High-School. Sie gehört der "gehobenen" Gruppe an (im weiteren Verlauf der Review schlicht "Yuppies" genannt), er hingegen gehört zu den... nennen wir sie "Alternativen". Die Interessen der einen Gruppe bewegen sich zwischen Klamotten, Cheerleading, Basketball und stereotypem High-School-Bonzen-Kiddie-Gezicke, die andere Gruppe steht auf Musik, Videofilmerei und engagiert sich sogar für den Tierschutz. Auf wen die Sympathie des Zuschauers gelenkt werden soll scheint klar zu sein! Das wird während des Films auch ausgebaut, die Hauptfigur findet Anschluss bei den Yuppies, die Yuppie-Girlies finden ihn toll, er erkennt sich aber irgendwie selbst nicht wieder, seine Freunde erkennen den lockeren Typen von früher auch nicht wieder... also insgesamt ist dem Zuschauer klar, dass der wieder zu den netten Alternativen zurückfinden wird... nein MUSS! Schließlich gehören die Yuppies auch zu der Sorte Arschlöcher die ihre eigenen Freundinnen belästigen, nachdem sie sich auf einer Party haben zulaufen lassen. Die Freundin wird von einem Alternativen aus den Anabolika-Armen des Yuppies gerettet... also klarer kann man dem Publikum die Netten nicht präsentieren. Eine der Yuppie-Girls erzählt der Hauptperson auch noch, wie sie früher von den Yuppies verspottet wurde als sie noch dick und unattraktiv war, und wie viel besser ihr Leben jetzt ist, seit sie ein blondes, schlankes, (hohles) Püppchen ist, die endlich der gleichen Clique von Arschgeigen angehört, die sie früher nieder gemacht haben. Einer der Alternativen schafft es auch ein Video über den Schulkanal zu senden, in dem die Yuppies in einzelnen Szenen mit hirnlosen Affen und soger Nazis verglichen werden.

OK, soweit alles klar, ab diesem Punkt könnte man sagen dass der Film folgendermaßen zu Ende gehen müsste: Da die weibliche Hauptperson (natürlich den Yuppies zugehörig) zwischenzeitlich etwas für ihr männliches Pendant empfindet, kommen sich die beiden näher, sie lässt die böse Clique hinter sich, die Alternativen sind die guten, da ihre Lebenseinstellung besser ist als die der modetrendigen Girlies und der saufenden, rumprollenden Sportler, Ende gut - alles gut!

DENKSTE!!! Dies ist eine US-amerikanische, vor klebriger Kitschsoße nur so triefende Story. In so einem Fall kommt alles anders als gedacht: Hier ist es nämlich nicht verwerflich zu den Yuppies zu gehören, nein, es ist sogar erstrebenswert! Also kommen am Ende alle Alternativen mit geschniegelten Anzügen und schleimigen Frisuren zum Abschlussball, denn die vorher so hochgelobten eigenen Ideale verrät man doch gern um nun zum Establishment zu gehören! Wer braucht schon so etwas wie Eigenständigkeit.... oder den Tierschutz! So etwas könnten die Zuschauer amerikanischer Kitschfilmchen sonst noch als gute Werte ansehen! Und das wollen wir doch nicht, oder? ;/

Also wie gesagt, fürchterlicher Film mit fürchterlicher Moral. Wie man so etwas schreiben bzw. drehen kann ist mir ein Rätsel. Scheint als ob damals nach 95% der Dreharbeiten irgendein Produzent einen Sonnenstich hatte und gesagt hat: "So, das Ende schmeißen wir jetzt komplett über den Haufen, die müssen jetzt alle Yuppies werden!" Anders kann ich mir das nicht erklären! 1/10

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