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Wie oft bekommen wir einen technisch so einwandfreien, stilsicheren und auch von der Regie her so professionell gemangten Beitrag aus der Amateur-Ecke zu sehen? Neben SUDDEN FURY ist dies die Creme de la Creme des britischen Independentsektors. Da gucken deutsche Verursacher von Splatterfilmen nur dumm aus der Wäsche, denn so einen ästhetischen Vampirfilm, das wage ich jetzt mal zu behaupten, kriegt so leicht niemand hierzulande gebacken. Es stimmt aber auch fast alles: Die Kamera ist stets auf der Höhe des Geschehens, die eingefangenen Bilder sind durchgehend stimmig, zumal nicht nur unbeholfen mit Blut und Gedärmen rumgesudelt wird, und die sexy Hauptdarstellerin geht in ihrer Rolle als dralle und nicht auf den Mund gefallene Vampir-Profikillerin voll auf. Das anzususchauen ist eine wahre Freude. Und das nicht nur für Fans von Gothic und Fetischklamotten.
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Vampirin arbeitet als Auftragskillerin und wird dabei in die Machenschaften einer alten Sekte verwickelt. Das hört sich interessant an und beginnt auch ganz passabel. Leider wirkt der Film mit der Zeit immer amateurhafter. Wer Shootouts von John Woo gewöhnt ist, der findet die Pistolen-Duelle in diesem Film einfach nur lächerlich. Da man Vampire in diesem Film nur per Enthauptung töten kann, kommt man natürlich auch nicht um Schwertkämpfe ala Highlander herum. Diese sind so schnell geschnitten, um die grottenschlechte Choreographie zu verschleiern. Positiv sind zum Teil die eingesetzten Stilmittel wie z.B. S/W-Bilder bei den Rückblenden, wo nur das Blut in grellem Rot hervorsticht. Blut gibts übrigends genug... Jeder der etwas für Vampirfilme übrig hat, kann einen Blick riskieren, aber dann auf jeden Fall nur mit der englischen Originaltonspur, denn die deutsche Syncro verdirbt den letzten Rest an Atmosphäre.