Ganz in "Wild Things"-Manier schickt John McTiernan den Zuschauer mit "Basic" auf falsche Fährten. Die Ausgangssituation: Eine missglückte Militärübung im Dschungel von Panama. Es gibt einige Tote zu beklagen, nur zwei Mann überlebten und erzählen nun ihre unterschiedlichen Versionen.
Was nicht allzu unkonventionell beginnt, ist doch mehr als ein handelsüblicher Militärthriller. McTiernan entschied sich für zwei Handlungsebenen. Mit altbewährten Rückblenden setzt er uns immer wieder Versionen des Ablaufes der misslungenen Übung vor. Dabei bleibt nur eines konstant: Das Wetter. Es ist dunkel, ein Sturm tobt und es regnet in Strömen. Diese Atmosphäre einzufangen, gelang sogar äußerst gut. Außerdem wird natürlich die Geschichte in der Gegenwart fortgesetzt. Hier gehen Tom Hardy (John Travolta) und Julia Osborne (Connie Nielsen) der Sache auf den Grund. Wo Travolta durchaus mit Freude an seiner Rolle agiert und ihm dies besonders zum Schluss anzusehen ist, wirkt Connie Nielsen über weite Strecken kalkuliert und recht farblos und kann wirklich nur wenige Akzente setzen.
Der Plot dagegen entwickelt sich zu einem undurchschaubaren und unberechenbaren Verwirrspiel. Zunächst werden einem offensichtlich nur Unwahrheiten aufgetischt; schließlich steht der Film ja noch am Anfang. Doch McTiernan bleibt äußerst konsequent und dreht den Spieß bis zum Ende eigentlich immer wieder um. Figuren wechseln die Seiten und Intrigen werden fleißig gesponnen. Nicht immer sind McTiernans Plotwendungen dabei schlüssig und gewiss ist sein "Basic" auch kein trockener, hundertprozentig seriöser Thriller, sondern mehr eine Übertreibung, die ihren Spaß daran hat, den Zuschauer in die Irre zu führen und aus den Reserven zu locken, doch an Spannung mangelt es wahrlich nicht. Denn bis zum Schluss bleiben stets die Zweifel an der vermeintlichen Wahrheit des gerade Erzählten und natürlich das Verlangen bei Entlarvung einer Geschichte als Lüge, nun endlich die Wahrheit hören zu wollen.
Obwohl die Wendungen mit fortschreitender Spielzeit immer brachialer erzwungen werden, bleibt "Basic - Hinter jeder Lüge eine Wahrheit" überdurchschnittlich und in jedem Falle eine Empfehlung - und das nicht nur im Militärthriller-Einerlei.