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Nach 13 Jahren erwacht Cynthia (Jennifer Rubin) endlich aus dem Koma. Sie war damals eine Angehörige der Sekte "Unity" unter der Führung des dubiosen Harris (Richard Lynch). Harris richtete damals ein Massaker an, nur Cynthia überlebte. Nun ist sie in einer psychischen Klinik untergebracht. Mit dem Jungarzt Dr. Alex Kamen (Bruce Abott) versucht sie ihre Erinnerungen zu ordnen und über den Fall hinweg zu kommen. Doch Cynthia wird immer mehr von Visionen geplagt. Dort erscheint ihr Harris, der sie in eine andere Welt holen will. Auch häufen sich plötzlich Morde in der Klinik. Cynthia ist fest davon überzeugt, dass Harris aus dem Reich der Toten zurückgekehrt ist und diese Morde begeht. Nur Alex scheint dies nicht plausibel. Er stellt eigene Forschungen an und kommt hinter ein schreckliches Geheimnis.

Das Drehbuch schrieb Steven E. De Souza, kurz bevor er zu "Die Hard" überging. Unterstützt wurde er von Regisseur Andrew Fleming (Der Hexenclub), welcher trotz einiger Regiearbeiten bis heute unbekannt blieb. Mit Gale Anne Hurd ist eine weitere sehr bekannte Komponente an Bord. Sie produzierte auch das Remake zu "The Punisher".
"Vision der Dunkelheit" scheint zunächst ein reines Routineprodukt zu sein. Das Budget ist sichtlich etwas knapp bemessen, wurde fast ausschließlich an einem Ort gedreht und war eigentlich nur für den Videomarkt geplant. Der Zuschauer meint zu Beginn eine Kopie von "Nightmare 3" zu sehen, doch erfreulicherweise hat man eine recht verblüffende Auflösung parat. Doch bis dahin ist es ein langer Weg, der Plot arbeitet viele Klischees ab, bietet keinerlei Wendungen und somit ist die Spannung meist nur auf solidem Niveau. Dabei versucht Kameramann Alexander Gruszynski mit allen Möglichkeiten, die etwas monotone Anstalt in ein unheimliches Licht zu rücken. Es gelingen ihm auch einige atmosphärische Szenen, ganz besonders bei den Morden. Doch sonst wirkt die Kulisse für diesen ernsten Horrorfilm etwas zu freundlich, dafür ist der Score recht düster, perfekt passend zum eigentlich spannenden Szenario.
Natürlich läuft auch "Vision der Dunkelheit" nach dem zehn Negerlein Prinzip ab. Die sehr verschiedenen Charaktere, auf die man erst noch eingeht und sie dann verheizt, sterben meist einen blutigen und qualvollen Tod. Da sind schon einige deftige Szenen drunter, auch wenn Fleming Einiges nur im Off geschehen lässt und dem Zuschauer oft nur das blutige Resultat präsentiert. Die Goreeffekte siedeln auf hohem Niveau an, die Todesarten sind doch sehr abwechslungsreich, teils sehr fies. Der Bodycount ist für diesen 81 minütigen Film sehr hoch, wenn man die brutale Verbrennung der Sektenmitglieder miteinbezieht.
Darstellermäßig sieht es auch ziemlich erfreulich aus. Jennifer Rubin gibt eine gute Vorstellung, Richard Lynch liegt der Rolle des unsympathische Harris sehr gut. Auch der Rest spielt sich auf ordentlichem Niveau ab.

Kurzweiliger und blutiger Horrorthriller mit zu gängiger Story, aber überraschender Auflösung. Fleming inszeniert recht flott, ohne große Hänger, doch die Story ist vorhersehbar, dadurch hält sich die Spannung in Grenzen. Die Anstalt ist als Kulisse passend, der Score recht unheimlich, die Darsteller glaubwürdig. Aber mir fehlen echte Höhepunkte und trotz schicker Goreeffekte und einigen atmosphärischen Szenen hat der Film einige malade Sequenzen, die eher zum Gähnen animieren. Man kann beim Anschauen eigentlich nichts falsch machen, aber ein großer Wurf sieht anders aus. Daher ging dieser Horrorthriller wohl auch beim Publikum unter.

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