Review

Wenn die Bildzeitung ein filmischen Pendant hat, dann heisst dies wohl mit ziemlicher Sicherheit "Deadly Virus".

Böse Al Quaida-Terroristen greifen die USA an verschiedenen Orten heimtückisch mit Biowaffen hat. Die Opfer gehen bereits in die Tausende und die Jagd auf den letzten Schläfer wird zu einem Wettlauf mit der Zeit, genauer gesagt dem Wetter. Gleichzeitig greift der Irak mal eben Arabien an, sorgen Nationalisten in Russland für explosive Stimmung und überhaupt ist jeder Schurkenstaat auf den Beinen um den heiligen USA ans Bein zu pinkeln.

Selten war ein Film selbstherrlicher, sensationslüsterner und einfältiger. Robert Mandel bedient sich sämtlicher verfügbarer Feindbilder vom kalten Krieg bis zur jüngsten nahöstlichen Vergangenheit - mixt alle Schurkenstaaten in einem großen Topf zusammen mit einer spannungsarmen Inszenierung zu einem nur schwer ertragbaren Stück filmischen Mülls. Allein die verschwörerische Konstellation der alle (vermeintlichen) Schurkenstaaten umfassenden Achse des Bösen löst eher ein bemitleidendes, hämisches Grinsen aus, als den Eindruck eines hoch brisanten und aktuellen Terroristenthrillers. Hier müssen echte die übelsten Diletanten am Werke gewesen sein, selbst ein Hobbydrehbuch-Autor kann nur schwerlich auf so eine hirnrisse Story kommen - aus der Amerika selbstverständlich doch noch als glorreicher Sieger hervorgeht und lang leben möge.

Dass man sich offensichtlich der schludrigen Story zumindest teilweise bewusst wurde, zeigt die zwanghafte Integration eines pseudo-dramatischen Familienparts. Frau und aufmuckener Rotzbengel warten daheim auf Daddy, völlig belanglos für die Story und selbstverständlich begibt sich der Junge auch noch völlig ungezwungen in Lebens-Gefahr. Am Ende ist natürlich Friede Freude Eierkuchen. Ich glaub da verrat ich nicht zuviel...

Action und Effekte bewegen sich auf erwartungsgemäßem TV-Niveau und sind nicht weiter der Rede wert. Knisternde Spannung, bedrohlich heraufziehende Gefahr - all das kann der bestenfalls mäßig gespielte "Deadly Virus" nicht bieten. Zu vohersehbar, zu banal und zu ideenlos kommt diese Billigproduktion daher, weswegen ich nur eines raten kann: Abschalten, Verblödungsgefahr!

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