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Ein kleines Mädchen kauft sich einen kleinen Alligator und will sich von dem süßen Tierchen nie wieder trennen. Doch der Vater hat es satt, dass das Tier überall Dreck verbreitet und spült es die Toilette herunter, der Tochter erzählt man später, man hätte das Tierchen tot aufgefunden. Jahre später lebt der Alligator immer noch und ernährt sich von toten Hunden, welche man für Hormonexperimente brauchte. Durch das Ständige Fressen der toten Tiere, nimmt auch die Größe des Alligators enorm zu. Als einige Leichenteile gefunden werden, geht der Polizist David Madison dem nach und steigt mit einem zweiten Polizisten namens Kelly in die Kanalisation. Dort wird Kelly vom Alligator gefressen und David schafft es zu entkommen, er fällt ihn Ohnmacht und wacht im Krankenhaus wieder auf. Doch niemand will der Geschichte Glauben schenken, auch nicht Davids Boss Clark.

Ach ja, nostalgische Zeiten. Alligator ist ja mittlerweile über 30 Jahre alt, aber er wirkt immer noch so frisch wie in damaligen Tagen. Ich man kann Lewis Teague Beitrag zum Tiergenre mittlerweile als Semiklassiker bezeichnen. Abgekuckt ist das ganze zwar mehrfach vom weißen Hai (Musik, Tier POV, Großwildjäger, schleimbeutliger Bürgermeister etc.), dennoch schafft es Teague die Umsiedlung der Thematik vom Meer in die Kanalisation durch die Einführung sympathischer Charaktere und einer Prise trockenem Humors unterhaltsam zu gestalten.
Das Monster selbst ist für die damalige Zeit sehr gut ausgefallen, auch wenn man heutzutage einige der Tricks recht simpel durchschauen kann, aber wenn man nicht auf Computertricks zurückgreifen kann, dann müssen eben Modelle und Gummiattrappen herhalten und dafür sieht das hier qualitativ gut aus. Nachdem sich das Vieh zwölf Jahre lang durch gepimpte Hundekadaver gebissen hat, ist jetzt also mit der schlappen Größe von 10-12 Metern Zeit, der Menschheit das Payback wegen der Lokusfreifahrt zu präsentieren. Dabei geht es mitunter ziemlich hart zu, fängt an mit einem abgetrennten Arm, geht über weiteres extrahieren von Körperteilen weiter, bis hin zum menschlichen Buffet bei der Hochzeit der Tochter des Industriellen, der das ganze zu verantworten hat. Der Kreis schließt sich also und Alligator traut sich sogar ein kleines Kind zu Krokodilfutter zu verarbeiten, Hut ab.
Die Dreharbeiten dürften dabei nicht allzu angenehm gewesen sein, denn die dunklen Gänge scheinen in einer echten Kanalisation zu liegen, was den Dreh zu einem olfaktorischen Spießrutenlauf gemacht haben müßte. Gerade aber diese Gänge sorgen für wohlig gruselige Hintergrundatmosphäre, wenn Menschen von der übergroßen Krokotasche zu Jagdzwecken mißbraucht werden. Trotz der Jahre ist Alligator immer noch besser als vieles, das heutzutage mittels liebloser CGI auf den Markt geschwemmt. Solider Tierhorror ohne große Innovationen, dafür auch ohne Schnick Schnack.
7/10

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