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Weil „The Horror Show“ vor allem außerhalb der Staaten den dritten Teil der Reihe gab, sprang man hier direkt zu Part IV - der ausschließlich und umweglos Anfang der 90er auf die Horrorecken der Videotheken losgelassen wurde. „House IV“ greift zum ersten Mal in der Reihe sogar die Geschichte und Figuren des Originals auf - und lässt den Protagonisten und jetzigen Familienvater sofort bei einem Autounfall sterben. Und nun muss seine trauernde und übriggebliebene Familie in „das“ legendäre Haus ziehen, wo bizarre Geister und Monster noch immer ihr Unwesen treiben (sollten?)…

Macht das was „Jaws“ mit dem Meer macht, mit Pizza! 

Es vergeht eine unglaublich lange Zeit, bis in „House IV“ die erste Kreatur auftaucht oder man auch nur ansatzweise in der Richtung der Vorgänger spielt. Da merkt man das geringere Budget und den Videomarkt mehr als deutlich. Und wenn dann mal etwas „Monströses“ passiert, dann sticht dabei nahezu nichts ins Auge. Bis auf das „Pizzagesicht“. Doch eine Kreation rettet natürlich keinen Film. Das ist heutzutage höchstens ein Meme, mehr nicht. Ansonsten macht „House IV“ gar keine Anstalten irgendetwas Cooles oder Kreatives zu bieten. Er wirkt wie eine ganz miese Nutzung des Namens und der Rechte, ohne ansatzweise das Zeug, den Willen oder das Können zu haben in die Familie zu gehören. Die Bildqualität ist ein heftiger Abfall - und die Filmqualität schließt sich da nahtlos an. Ein fauler Spukzauber. Sinnlos, charakterlos, billig. Der Verlauf und Abstieg dieser Reihe wurde lange Zeit zurecht als Paradebeispiel für die Entwicklung 80er-/90er-Horror herangezogen. Das ist natürlich etwas unfair den horrortechnisch unterschätzten Neunzigern, aber für dieses Franchise ist der Druckabfall und Unterschied einfach schon enorm. Nicht gruselig. Nicht lustig. Im besten Fall mit bizarren, surrealen Momenten. Eine Sequenz etwa, als ob ein Grundschüler zu viel Lynch und vor allem „Twin Peaks“ geguckt hätte. Skurril. Lächerlich, im negativeren Sinne. Keine Verbindungen zu den Figuren, keine Kohärenz, kein Spannungsaufbau, kaum Interesse und null (interne wie externe) Logik. Das ist einfach zu wenig. So sollte selbst das arg durchwachsene „House“-Franchise eigentlich nicht zu Grabe getragen werden. Wie Troma auf Morphium. Zudem rührseliger Kitsch in den lächerlichen emotionalen Momenten. Etwas schamanischer „Poltergeist“-Quark obendrauf. Passt einfach alles nicht zusammen. Am Ende nur noch eine seelenlose Slideshow der Sinnlosigkeit. 

Das ist eine übergroße Fliege auf meiner Pizza Hawai…

Fazit: der Abschluss und Tiefpunkt der seltsamen-zusammenhanglosen Reihe - ein weinerlicher Videothekenspuk der billigeren und dämlicheren Sorte. Vor allem erschreckend ereignislos. „House IV“ muss man nicht zurückspulen. 

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