Review

Unterdurchschnittlich und zum Teil falsch besetztes Musikdrama, das zwar in Teilen die Ästhetik 90ger Jahre Metalkids einzufangen mag, aber leider inhaltlich und auch ästhetisch am ambitionierten Thema scheitert.
Klischeehafte und vollkommen überzogene Charaktere, die partiell konträr zu den Vorbildern handeln, oder sogar komplett neu erschaffen wurden, um die eigentliche Geschichte auszuschmücken, finden sich in einem Kosmos wieder, den der Regisseur leider nur im Ansatz begreift - auch filmisch wird nur Durchschnittskost geboten, dabei liefern die Geschehnisse rund um die norwegische Black Metal Szene der 90ger Jahre genug Material, um daraus sogar einen guten Mainstreamfilm zu machen.
Auf die Kunst hinter den Tätern wird kaum eingegangen, die Musiker, ihre Intention und ästhetischen Ideale werden vom eigentlichen Schaffen getrennt, um einen bestimmten Narrativ durchzuprügeln, der den Film leider eindimensional macht, selbst wenn man die Hintergrundgeschichte nicht im Detail kennt. Am Ende bleibt aufgrund der zum Großteil doch schwachen Schauspielerleistung ein streckenweise albernes Machwerk, das Ansätze bietet, aber eine großartige Story verschenkt, um vorgefertigte Narrative und billige Klischees zu verkaufen.
So bleibt von dem Versuch die frühe norwegische Black Metal Szene zu entmystifizieren nur ein Flickenteppich aus halbgaren, klischeebeladenen und mitunter verschwommenen Bruchstücken einer vielschichtigen Welt aus jugendlicher Rebellion und Kriminalität, deren künstlerische und ästhetische Ebene zu keiner Zeit reflektiert wird.

3/10

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