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Gary Daniels im Vollgasmodus

Recoil ist nicht nur irgendein B-Actionfilm, er ist einer der glühenden Höhepunkte aus der Schmiede von PM Entertainment, jener Produktionsfirma, die in den 90ern konsequent und kompromisslos das geliefert hat, was Actionfans wirklich wollten: Explosionen, Schießereien, spektakuläre Stunts und Helden, die ihre Fäuste sprechen lassen. Es ist einer jener Meilensteine, die bis heute zeigen, wie man kompromisslose B-Action mit Style, Tempo und einer gehörigen Portion Wahnsinn auf die Leinwand hämmert. In der Hauptrolle: Gary Daniels, jener Mann, der mit seiner britischen Coolness und blitzschnellen Fäusten so manchem Hollywood-Star die Schau gestohlen hat. Und am Steuer des Ganzen: Art Camacho, ein Mann, der nicht nur inszenieren, sondern auch choreographieren kann – eine Kombination, die hier zur Höchstform aufläuft.

Wer Recoil einschaltet, erwartet kein Shakespeare-Drama. Und das ist auch gut so, denn die Story ist so zweckmäßig wie eine geladene Pistole: Ein Cop (Daniels) gerät ins Fadenkreuz einer gnadenlosen Gangsterfamilie, nachdem er sich in einem fulminanten Shootout mit deren Sohn anlegt. Was folgt, ist ein klassischer Rache- und Vergeltungsplot – simpel, schnörkellos, direkt auf den Punkt. Keine verworrenen Subplots, keine überflüssigen Dialogballons – hier geht’s straight in die Vollen. Bereits die Eröffnungsszene ist ein Statement. Kein langsames Herantasten, kein Aufbau über 30 Minuten, sondern direkt eine größere Actionszene, die in eine Verfolgungsjagd mündet. Hier wird nicht geplaudert, hier wird gekämpft, geschossen, gefahren. Und das auf einem Niveau, das so mancher A-Produktion die Schamesröte ins Gesicht treiben dürfte.

Wenn es um Action geht, fährt Recoil das volle Programm auf: knallharte Fights, wuchtige Schießereien und irrwitzige Verfolgungsjagden, bei denen die Autos durch die Straßen krachen, als gäbe es kein Morgen. Gary Daniels prügelt sich durch Gegnerhorden, dass es eine wahre Freude ist – präzise, schnell, elegant. Dank Camachos Erfahrung als Stuntkoordinator und Daniels’ Martial-Arts-Background sind die Kämpfe nicht nur brutal, sondern auch choreographisch ein Genuss. Besonderes Lob verdienen die Autostunts. PM Entertainment war berühmt-berüchtigt für seine waghalsigen Crash-Orgien, und Recoil liefert hier das Nonplusultra. Autos fliegen durch die Luft, überschlagen sich in Zeitlupe, krachen durch Mauern und enden als rauchende Wracks. Alles handgemacht, alles echt, ohne CGI-Sicherheitsnetz. Das ist rohe, ehrliche Stuntarbeit, die auch 25 Jahre später noch spektakulär aussieht. 

Art Camacho beweist als Regisseur ein goldenes Händchen. Er kennt das Genre, er weiß um die Erwartungen des Publikums – und er liefert. Die Inszenierung ist dynamisch, temporeich, ohne jemals den Überblick zu verlieren. Gary Daniels zeigt hier einmal mehr warum er zu den besten B-Action-Darstellern der 90er gehört. Er verkörpert genau das, was Fans sehen wollen: einen kompromisslosen Helden, der einsteckt, austeilt und dabei nie seine Coolness verliert. Er ist glaubwürdig, er ist tough, er ist das Herzstück des Films.

Fazit

Recoil – Tödliche Vergeltung ist ein absoluter Actionkracher aus der Hochphase von PM Entertainment, der zeigt, was das Genre im besten Fall leisten kann. Inszeniert von Art Camacho, der gemeinsam mit Gary Daniels auch für die spektakulären Fights verantwortlich zeichnet, liefert der Film alles, was das Action-Herz begehrt: wuchtige Schießereien, präzise Martial-Arts-Einlagen, irrwitzige Verfolgungsjagden und Autostunts, die zur Referenz im Genre gehören. Wer handgemachte Action liebt, wird diesen Film feiern. Ein absolutes Muss für B-Action Fans.

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