Lampedusa - Eine magische Geschichte (2002)
Die Insel Lampedusa - zwischen Sizilien und Nordafrika - ist eine beschauliche kleine Welt für sich. Die Männer fahren zur See, die Frauen arbeiten in der Fischfabrik. Nur die schöne, aber eigensinnige Grazia, Mutter zweier aufmüpfiger Jungs und eines pubertierenden Mädchens, ist jedem hier ein Dorn im Auge.
Mit ihren wilden Gefühlsausbrüchen und ihrem stürmischen Temperament ist sie eine ständige Provokation für ihre Umgebung. Als sich sogar ihr Ehemann Pietro unter dem Druck der Dorfgemeinschaft von ihr abwendet, trifft Grazia eine dramatische Entscheidung...
Regisseur „Emanuele Crialese“ sein zweiter Film, zu dem er auch das Drehbuch geschrieben hat, ist ein Film, den man auch als Anspruchskino bezeichnen kann. Ein Drama das versucht mit brillanten Bildern, die Geschichte einer Frau mit Anpassungsschwierigkeiten zu erzählen. Wenig Tiefgang aber dafür mit schönen Bildern und einem guten Score versteht es „Respiro“ wie der Film im Originaltitel heißt zu unterhalten.
Die Story beschreibt sich am besten so, dass es um eine Frau geht, die in einer eingefleischten Dorfgemeinde wohnt. Das Problem, sie ist anders und hat Sehnsucht nach Ausbruch, Freiheit und Selbstfindung. Dieses führt natürlich zu Problemen, insbesondere mit ihrem Ehemann, der zwischen den Fronten steht. Als man sie einfach mal so für verrückt erklärt und nach Mailand in die Psychiatrie stecken will, haut sie ab und der Konflikt beginnt erneut. - Nicht wirklich viel Tiefe und etwas oberflächlich erzählt, aber insgesamt dann doch stimmig. Was dem Zuschauer definitiv selbst überlassen ist, ist die Frage, welches Verhalten nun das richtige gewesen wäre. So hat man sogar noch etwas zum Nachdenken.
Die Umsetzung ist vom kreativen wie technischen Aspekt gelungen. Die Farben sind hell und die Kamera fängt grandiose Bilder von der wunderschönen Insel Lampedusa ein. Besonders gelungen ist die Authentizität die, die Eigenschaften einer italienischen Dorfgemeinschaft gut wiedergibt. Der Erzählstil ist ruhig und auch die Schnitte harmonieren mit den Szenenbildern. Besonders punkten konnten die Panoramaaufnahmen.
Schauspielerisch sollte man natürlich „Valeria Golino“ erwähnen in der Rolle der freiheitsliebenden Grazia. Die langjährige Schauspielerfahrung, die seit 1983 besteht, sieht man ihr deutlich an und war hier auch etwas unterfordert gewesen. Dann „Vincenzo Amato“ in der Rolle von Pietro dem Ehemann und Fischer. Für seinen dritten Film, wo er mitspielte, keine schlechte Leistung und als Hauptprotagonisten haben die Beiden gut zusammen harmoniert.
Subjektiv fand ich „Lampedusa - Eine magische Geschichte“ ein nettes Drama mit ein paar Hängern. Leider auch etwas oberflächlich stehen gelassen. Aber insgesamt konnte der Film überzeugen und unterhalten.
Fazit:
Wer leichte Anspruchskino Kost in Form eines italienischen Dramas sichten möchte und es schafft sich in die Geschichte einzulassen, der ist hier richtig, doch sollte man auch nicht zu viel erwarten.
Bewertung:
6,5 / 10 Punkten.