SUBTERANO nennt sich ein australischer Low-Budget-Film, der engagiertes Aktionstheater und witzige Computeranimationen auf der mehrstöckigen Bühne eines gigantischen Parkhauses in fantasievoller Art und Weise zusammenführt.
Der zum Tode verurteilte Terrorist Conrad kann auf dem Weg zum elektrischen Stuhl seiner Wachmannschaft entkommen und sucht Zuflucht bei der Kinderkrankenschwester Grace Stone, die ihn einst für einen hochglanzpolierten Audi TT ans herrschende Regime verraten hat. Da der verzweifelte Conrad sie immer noch als Verbündete betrachtet, verlangt er einen letzten Gefallen von ihr: Grace soll ihm den Weg aus der abgeriegelten Stadt in die Zuflucht der Berge weisen, ein hochriskantes Unterfangen, da seine ehemalige Freundin und Vertraute bereits viele Wesenheiten eines programmierten Avatars angenommen hat. Sie fahren in ein mysteriöses Parkhaus, das von der direkt gegenüberliegenden Embo Toy Corporation betrieben wird. Grace will sich nun endgültig von Conrad trennen, da dieser mehr als sechzig Menschen auf dem Gewissen haben soll. Durch einen dummen Zufall werden sie im Parkhaus eingeschlossen, wo sich noch eine Reihe anderer merkwürdiger Gestalten zu ihnen gesellen. Mysteriöse Schmerzensschreie schallen durch den nahezu menschenleeren Gebäudekomplex und langsam dämmert ihnen allen, dass das Parkhaus über Nacht als Testbühne für unheimliche Computerspiel-Experimente der Embo Toy Corporation dient.
Der Film SUBTERANO verfügt über eine etwas unterentwickelte thematische Metaebene, die sich leider nur über die Dialoge erschließt. Nur dem, der zuhören kann, eröffnet sich die traurige Geschichte von den "Waisen der Revolution", dem grausamen Tyrannen Lord Croob und dem Flammenwerfer-Massaker im Stadion der abgeriegelten Stadt, dessen einzige Überlebende die Kleinkinder Conrad und Grace waren. Der actionlastige Testlauf des mörderischen Computerspiels SUBTERANO dient nur als Aufhänger für eine erschütternde Zivilisationsanalyse, die sich im Verlauf des Spiels immer nur scheibchenweise über die Dialoge mitteilt.SUBTERANO hat zwar einige inszenatorische Schwächen, die einem Großteil der Zuschauer leider die innere Dramatik des Spektakels verborgen bleiben lassen. Mögen die Kulissen auch zu zeitgenössisch wirken und die Typisierung und Kostümierung der Darstellerinnen und Darsteller oft ans Törichte grenzen, werden hier doch beklemmende Suspense-Effekte geschaffen. Freilich nur für Leute, die zuhören können und nicht gleich von der Form auf den Inhalt schließen...